Von: bba
Bozen – Gebären ist schrecklich und das danach ist auch nicht rosig. Kein Platz für Verharmlosungen und Tabus. Her mit den Fakten rund ums Frausein, wenn es ums Kinderkriegen geht.
Für die Sensibilisierungskampagne MutterNacht werden Geschichten zu „normalisierten Tabus“ rund um die Geburt und um das erste Lebensjahr des Kindes gesammelt.
Es ist nicht normal, dass Väter ihre gebärende Partnerin erst ab dem Kreissaal begleiten dürfen und das Krankenhaus gleich nach dem Entbinden wieder verlassen müssen. Es ist nicht normal, dass schwangere Frauen ihr Wohl gänzlich in die Hand eines Arztes/einer Ärztin legen und dabei dem eigenen Körpergefühl nicht mehr trauen. Mütter und Väter müssen mit schreienden Babys nicht monatelang alleine zurechtkommen. Es gibt Hilfe. Und es gibt viele Vorurteile und gesellschaftliche Zuschreibungen rund um Geburt und Elternschaft. Auch wenn vieles als normal betrachtet wird, muss es nicht so bleiben – vor allem dann nicht, wenn Eltern solche Situationen als Momente der Einsamkeit und des Alleinseins erleben.
Zum achten Mal organisiert das Rittner Bildungszentrum Haus der Familie im heurigen Mai in Zusammenarbeit mit 25 Südtiroler Organisationen die Sensibilisierungskampagne MutterNacht. Dabei werden seit acht Jahren herausfordernde Themen rund um das Elternsein beleuchtet. Heuer geht es unter dem Titel „Mutterseelenallein“ um Herausforderungen rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr des Kindes. Dafür werden bis Freitag, 11. März 2022 Geschichten und Erfahrungsberichte gesammelt, gerne auch anonymisiert. Daraus entsteht ein Buch, das im Rahmen der MutterNachts-Kampagne im Mai vorgestellt wird.