Von: mk
Dorf Tirol – Welche Spuren hat die Reformation in Tirol und im Trentino hinterlassen? Ein heute eröffnetes, dreitägiges Symposium auf Schloss Tirol beantwortet diese Frage.
Wie nahm der Tiroler Adel an der Reformation teil? Wie sah das protestantische Leben in den Tiroler Städten aus? Und welche Spuren hat die religiöse Erneuerungsbewegung des 16. Jahrhunderts in Hall in Tirol, in Bruneck und im Trentino hinterlassen? Mit diesen Fragen befassen sich derzeit 17 Fachleute aus Italien, Österreich und Deutschland beim Symposium “Die Reformation in Tirol und im Trentino”, das von heute, 7. September bis einschließlich Samstag, 9. September im Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol über die Bühne geht.
Analysiert werden die Einflüsse der Reformation auf die Tiroler Spielkultur sowie die Verbreitung des protestantischen Schriftguts, die reformatorische Kunst in Österreich (Vortrag des Universitätsprofessors Rudolf Leeb aus Wien am heutigen Donnerstag um 18.15 Uhr) und – am Freitag – das Thema Reformation und Kunst, sprich reformatorische Spuren an Tiroler Grabdenkmälern und in den profanen und sakralen Raumausstattungen in Südtirol und im Trentino. Untersucht wird weiters das kontroverstheologische Schriftgut von Johannes Nas und Georg Scherer sowie die Frage nach der Glaubenseinheit im 19. Jahrhundert. Im Anschluss an die Referate von morgen wird um 18 Uhr eine Führung durch die auf Schloss Tirol laufende Ausstellung “Luther und Tirol. Religion zwischen Reform, Ausgrenzung und Akzeptanz” angeboten.
Am Samstag steht von 9.00 bis 17.00 Uhr hingegen eine Exkursion zu einigen Orten mit reformatorisch beeinflussten Wandmalereien an (Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich): Wer daran teilnimmt, sieht ein Laubenhaus und Schloss Rubein in Meran, Burg Juval und die Pfarrkirche St. Lucius in Tiss im Vinschgau.
Neben dem Kunsthistoriker Hanns-Paul Ties und Leo Andergassen, Direktor von Schloss Tirol, die das Seminar konzipiert haben, referieren Heinz Noflatscher, Astrid von Schlachta, Romedio Schmitz-Esser, Andreas Oberhuber, Alessandro Paris, Max Siller, Ursula Stampfer, Rudolf Leeb, Wolfgang Strobl, Anna Bernardo und Andres C. Pizzinini, Giovanni Dellantonio, Domizio Cattoi, Kai Bremer und Florian Huber.
Die Tagung ist allen Interessierten bei freiem Eintritt zugänglich, es gibt keine Simultanübersetzung.
Weitere Informationen: www.schlosstirol.it, Tel. 0473/220221.