Von: ka
Bozen – Heute Abend wurde an den zwei Ausstellungsorten auf Schloss Maretsch und im Merkantilmuseum die neue Sonderausstellung „Die Tiroler Medici“ eröffnet. Im Ehrensaal des Merkantilgebäudes wurde dem Publikum auch das zur Ausstellung gehörende Heft Nr. 10 des Museums vorgestellt. Im Heft wird die Geschichte der Tiroler Linie Habsburg-Medici und ihre Bedeutung für Tirol im 17. Jahrhundert vertieft.
Durch die Heirat von Erzherzog Leopold V., Herrscher von Tirol, und Claudia de’ Medici verband sich die Tiroler Linie der Habsburger mit dem bedeutenden toskanischen Haus. Der Name Medici war eng mit Renaissance, Macht, Reichtum und Kunstförderung verbunden. Über dreieinhalb Jahrhunderte leiteten die Medici, zunächst als Kaufleute und Bankiers, dann als Erzherzöge von Toskana die Geschicke von Florenz und ab 1632 auch jene von Tirol. Nach dem Tod Leopolds V. führte Claudia deʼ Medici geschickt und selbstbewusst die Regierung in Tirol mit ihrem Sohn Ferdinand Karl.
Die Tiroler Linie, die aus der Vereinigung der Medici mit den Habsburgern entstand, brachte Bozen mit der Einführung der Marktordnung einen unerwarteten wirtschaftlichen Aufschwung; zudem schützten die Reform der Landesverteidigung und der Ausbau der Grenzfestungen Tirol während des Dreißigjährigen Krieges vor Angriffen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung im Merkantilmuseum stehen zwei bisher unbekannte Porträts von Ferdinand Karl und seiner Gattin Anna de’ Medici, beide vom berühmten flämischen Hofmaler Justus Suttermans angefertigt und erstmals freundlicherweise vom Florentiner Sammler Alberto Bruschi zur Verfügung gestellt. Im Merkantilgebäude sind weiters einige Porträts von Claudia de’ Medici, eine Leihe der Galerie der Uffizien in Florenz, und eine kostbare Sammlung von Münzen und Medaillen aus dem Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien zu sehen.
Im Bergfried des Schloss Maretsch wird hingegen eine historische Waffensammlung ausgestellt, mit besonderem Fokus auf den Dreißigjährigen Krieg, der die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts prägte.
Handelskammerpräsident Michl Ebner erklärt: „Die Ausstellung ist der Herrscherzeit der Linie Habsburg-Medici in unserem Land gewidmet. Ein wichtiger Teil dreht sich um Claudia de’ Medici, welche dank der Gewährung der Privilegien und der Errichtung des Merkantilmagistrats die Seele des Merkantilmuseums ist.“
Alfred Aberer, der Generalsekretär der Handelskammer Bozen sprach in Vertretung von Handelskammerpräsident Ebner vor allem dem Ideengeber der Ausstellung und Präsident der Stiftung Bozner Schlösser Helmut Rizzolli, den öffentlichen Leihgebern und Privatsammlern für die Bereitstellung kostbarer Gemälde und Dokumente sowie den weiteren Kuratoren Massimiliano Righini, zuständig für die Ausstellung auf Schloss Maretsch und Elisabetta Carnielli, Referentin des Merkantilmuseums, seinen Dank aus. Dank gebührt auch den Autoren des zehnten Heftes des Merkantilmuseums, mit dem ein weiteres Stück Geschichte unseres Landes erschlossen wird.
Die Ausstellung kann ab Mittwoch, 21. November 2019 bis Ende Oktober 2020 im Merkantilmuseum, Lauben 39 in Bozen, von Montag bis Samstag von 10:00 Uhr bis 12:30 Uhr besichtigt werden. Anlässlich des Weihnachtsmarktes sind das Museum und die Ausstellung vom 6. bis 23. Dezember von Montag bis Sonntag von 10:00 bis 12:30 Uhr und von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet.
Für Führungsvormerkungen und weitere Informationen steht das Merkantilmuseum der Handelskammer Bozen, Ansprechpartnerin Elisabetta Carnielli, Tel. 0471 945 630, E-Mail: mm@handelskammer.bz.it zur Verfügung.
Für Informationen zu den Öffnungszeiten und den Führungen auf Schloss Maretsch siehe www.maretsch.info, Tel. 0471 976 615.