Von: mk
Kurzras/Schnalstal – Am gestrigen Sonntag fand in Kurzras wieder die Transhumanz der Schafe statt. Dabei überqueren, wie bereits seit über 600 Jahren, rund 1.500 Schafe in Begleitung von 20 Treibern den Hochjochferner, um von den Sommerweiden im Ötztal zurück nach Südtirol zu gelangen. Nach einer fast 50 Kilometer langen Wanderung von Vent über das Hochjoch, legten Hirten und Schafe an der Schutzhütte „Schöne Aussicht“ eine längere Rast ein, bevor sie am frühen Nachmittag den Abstieg nach Kurzras antraten. Im Tal erfolgte in der Schafscheide die Zuteilung der Tiere an die Bauern. Die Bergrettung Schnals empfing die Besucher der Transhumanz, gleich neben der Talstation der Gletscherbahn mit einem Fest und sorgte mit Speis und Trank sowie musikalischer Umrahmung für gute Stimmung.
Seit 2011 gehört die Transhumanz auch zum UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes und zahlreiche Einheimische und Gäste nutzen die Gelegenheit, sich dieses besondere Schauspiel aus der Nähe anzusehen und die Schafe und Hirten auf der „Schönen Aussicht“ zu empfangen und von dort ins Tal zu begleiten.
Die Schnalstaler Gletscherbahnen hatten für die Besucher einen Sondertransport mit Seilbahn und Sesselliften über den Gletscher hin zum Schafzug eingerichtet. Dieser Dienst wurde bestens angenommen. “Wir haben auch dieses Jahr wieder in Absprache mit den Bauern und mit der Hilfe der Förster, der Bergrettung und der Finanzpolizei die Besucher möglichst so gelenkt, dass sie die Schafe nicht stören konnten und diese somit auf dem Weg bleiben“, erklärt Elmar Pichler Rolle, Direktor der Schnalstaler Gletscherbahnen.
Noch bis zum 25.09.2016 gibt es in den Gastbetrieben des Schnalstales besondere Gerichte rund um das Schnalser Bergschaf zu genießen. Dabei werden Gerichte aus Urgroßmutters Rezeptbuch nachgekocht, erweitert und ganz neu interpretiert.