Von: mk
Bozen – Die Diözese Bozen-Brixen ist die erste Diözese in Italien, die dem europäischen Klima-Bündnis beigetreten ist. Bischof Ivo Muser hat diesen Schritt heute mit seiner Unterschrift unter das Beitrittsdokument formalisiert. Die Diözese will mit dem Beitritt nicht nur ein gesellschaftspolitisches Signal setzen, sondern durch konkrete Maßnahmen ihren Einsatz für mehr öko-soziale Gerechtigkeit unterstreichen.
Wenn man im Bereich der Schöpfungsverantwortung auf die diözesanen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte schaut, ist der Beitritt Diözese Bozen-Brixen beim europäischen Klima-Bündnis ein folge richtiger Schritt. Die Diözese Bozen-Brixen hat im Klima-Bündnis Italien und in der OEW, die ihrerseits seit Jahren zusammenarbeiten, zwei kompetente Partner gefunden, mit deren Unterstützung lokales Handeln zu mehr globaler Gerechtigkeit beiträgt.
„Was können wir tun? Was sollen wir tun? Was müssen wir tun? Der größte Fehler wäre nichts zu tun!“ Vor der Unterzeichnung des Beitrittsdokuments zum Klima-Bündnis sagte Bischof Ivo Muser, dass die Unterschrift und der damit verbundene Beitritt zum Klima-Bündnis ein Zeichen sei, mit der sich die Diözese selbst verpflichte. Es sei wichtig, viele kleine, aber konkrete Schritte hin zu mehr öko-sozialer Gerechtigkeit zu unternehmen, sagte der Bischof.
Gemeinsam mit Bischof Ivo Muser stellten Diözesanökonom Franz Kripp und der Leiter des diözesanen Amtes für Dialog, Martin Pezzei, das Engagement der Diözese für die Bewahrung der Schöpfung, die Leitlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung in der Diözese Bozen-Brixen sowie einige konkrete Maßnahmen vor. Für das Klima-Bündnis sprach auf der heutigen Pressekonferenz Karl Ludwig Schibel, für die OEW Matthäus Kircher.
Die Leitlinien der Diözese beinhalten neben den themenrelevanten Beschlüssen der Diözesansynode auch konkrete Richtlinien und einige Beispiele gelungener Umsetzung in der Diözese Bozen-Brixen.
Erstes mehrgeschossiges Vollholzhaus
So geht es der Diözese zum Beispiel darum, die Energieeffizienz zu steigern und den Energiebedarf zu senken. Konkret entsteht zum Beispiel derzeit in Brixen ein Neubau mit 12 Wohneinheiten und einer Büroeinheit, der sich ganz der Klimaneutralität verpflichtet. Es handelt sich um das erste mehrgeschossige Vollholzhaus in Südtirol. Das verwendete Bauholz stammt aus den Wäldern der Diözese in den Gebieten Gadertal, Lüsen und Osttirol und wurde in Südtirol auf die Verarbeitung zum Holzhaus vorbereitet.
Ökologisch orientierte Anbauweise in der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft der Diözese wird bereits zum Teil in biologischer Anbauweise bewirtschaftet. Als Obst- und Weinbaubetrieb bemüht sich die Diözese um eine ständige Weiterentwicklung zu immer stärker ökologisch orientierter Anbauweise bis hin zu Überlegungen für einen biologischen Anbau. Zusammen mit der Universität Bozen und unter Einbindung der Vereinigung „Bioland“, des Südtiroler Bauernbundes und des Beratungsringes wird derzeit an einer breit angelegten Studie gearbeitet, die die alle Aspekte einer Umstellung des Betriebes vom integrierten Anbau hin zu einer biologischen Anbauweise untersucht.
Carsharing
Die Diözesanleitung regt zu Fahrgemeinschaften und zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel an. Die Diözese Bozen-Brixen ist seit 2019 Vertragspartner der Car-Sharing-Bozen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Autos der Genossenschaft für Dienstfahrten nutzen.
Die Leitlinien und die konkreten Maßnahmen aus der diözesanen Praxis sind auf der Internetseite www.bz-bx.net/schoepfung zusammengefasst. Grundsätzlich dienen die Leitlinien dienen als Kompass und Korrektiv, um in verschiedenen Bereichen des diözesanen Wirkens den Aspekt der Schöpfungsverantwortung zu beachten. Unterteilt in Lebensbereiche beinhalten sie die Themen Energie, Lebensraum und Lebensstil, Ökologie, Öffentlichkeitsarbeit, Aus- und Weiterbildung und Mobilität. Es wird auch ein diözesaner Umweltreferent ernannt.
Mit den Leitlinien geht es der Diözese nicht um eine „Verbotskultur“, sondern dass die diözesanen Einrichtungen in der eigenen Verantwortung der Frage nachgehen, wie der achtsame Umgang mit den Ressourcen aussehen soll und kann.