Von: mho
Dietenheim – „Der Chorleiter ist das wichtigste Element für eine gediegene Chorlandschaft, deshalb investieren wir bewusst in die Aus- und Weiterbildung von Chorleitern!“ Mit diesen Worten betonte Theodor Rifesser, Vorsitzender des Verbandes der Kirchenchöre Südtirols, die Bedeutung des Chorleiterseminars, das der Südtiroler Chorverband und der Verband der Kirchenchöre Südtirols jedes Jahr organisieren. Gemeinsam mit dem Obmann des Südtiroler Chorverbandes Erich Deltedesco war er am 6. August zum Abschlusskonzert des Chorleiter/-innenseminars in der Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim gekommen und begeistert von der hohen Qualität des Chorgesangs und der Dirigierkunst der Chorleiter.
Denn viele Teilnehmer hatten nun Gelegenheit vor einem Publikum zu zeigen, was sie in einer Woche an Dirigiertechnik unter der Leitung der Referenten Jan Scheerer, Tor Morten Halvorsen, Ole Faurschou und Anne Kruwinnus gelernt hatten. Da es für einen Chorleiter auch wichtig ist, sich in den Sänger hineinzuversetzen, war auch die Stimmbildung ein Schwerpunkt der Fortbildung. Diese betreuten Gunter Hartmann und Silke Marchfeld. Die erfahrenen Referenten aus Dänemark bzw. Deutschland motivierten die 44 Teilnehmer zu Höchstleistungen, wie das Konzert bewies, in dem romantische Lieder einen Schwerpunkt bildeten.
„Die Romantik ist sehr gut geeignet, um das Dirigieren zu erlernen“, begründete Schulungsleiter Jan Scheerer, Dozent am Königlich Dänischen Musikkonservatorium in Dänemark, die Auswahl. Dass sich die Chorleiter und Chorleiterinnen die Stücke beim Dirigieren zum Teil „teilten“, sei zwar musikalisch fragwürdig, aber so kämen möglichst viele Teilnehmer zum Zug, sagte Scheerer. „Für den angehenden Chorleiter ist die Probe mit einem Chor besonders wichtig, denn er hat ja kein Instrument, auf dem er zuhause allein üben könnte!“ Deshalb danke er auch den vierzehn Gastsängern, die den Chor unterstützten.
Der Chor sang unter anderem Lieder von Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Brahms, Duruflé, Grieg, aber auch Distler und Reger. Wie Rifesser betonte, muss ein Chorleiter wie ein Lehrer sehr viele Qualitäten haben: Er muss gut vorbereitet sein, aber auch psychologisch-pädagogische Fähigkeiten haben und eine Beziehung zu den Sängern aufbauen. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Qualität und Erfolg des Unterrichts in erster Linie vom Lehrer abhängen. So sei es auch beim Chorleiter, betonte Rifesser. Sein Dank galt den angehenden und bereits erfahrenen Dirigenten, dass sie sich weiterbilden, aber auch den Referenten und der Hausleitung.