Von: luk
Bozen – Öffentliche Vorträge, Schulbesuche, Gastvorlesungen und Gottesdienste: Von heute Montag, 14. Oktober, bis Sonntag, 20. Oktober 2024, treten Sumaya Farhat-Naser und Hiyam Mazouga, zwei christliche Frauen aus Palästina, in den Dialog mit Jugendlichen und allen Interessierten. Diese „Friedenswoche“ wird vom diözesanen Missionsamt in Zusammenarbeit mit dem Institut „De Pace Fidei“ organisiert. Referentinnen und Programm wurden heute (14. Oktober) in Bozen vorgestellt.
Zwei christliche Frauen aus Palästina, Sumaya Farhat-Naser, Schriftstellerin und Friedensaktivistin, und Dr. Hiyam Marzouga-Awad, langjährige Chefärztin in einem Betlehemer Kinderkrankenhaus, sind in diesen Tagen auf Einladung des Missionsamtes der Diözese und des Institutes „De Pace Fidei“ zu Gast in Südtirol, um öffentliche Vorträge zu halten, Schülerinnen und Schüler zu treffen und mit Firmlingen zu sprechen. Insgesamt stehen 13 Veranstaltungen in Bozen, Brixen, Bruneck, Meran und im Ahrntal auf dem Programm der Friedenswoche.
Initiative und Programm wurden heute – im Beisein der beiden Referentinnen – im Pastoralzentrum in Bozen durch Irene Obexer, Leiterin des Missionsamtes („Mit dieser Initiative wollen wir den Frieden in den Mittelpunkt stellen, nicht den Krieg“), und Don Paolo Renner, Direktor des Instituts „De Pace Fidei“, vorgestellt. Renner erinnerte daran, „wie viele Gemeinschaften im Heiligen Land sich für ein friedliches Miteinander und das Überleben einsetzen. In Jerusalem beispielsweise treffen sich jüdische und palästinensische Frauen, die Angehörige im Konflikt verloren haben, um über Frieden zu sprechen“.
„Es gibt nichts Besseres als den Frieden“, betonte Hiyam Marzouqa, die darunter leidet, kein Ende des Krieges zu sehen. Sumaya Farhat-Naser verurteilt genauso jede Art von Gewalt, egal von welcher Seite sie kommt, und betont: „Wer Macht hat, muss diese anwenden, um Frieden zu bringen und nicht, um den Krieg anzuheizen.“ Das gesamte Programm der Friedenswoche ist auf der Internetseite www.bz-bx.net/friedenswoche abrufbar.
Die Friedenswoche endet am kommenden Sonntag, 20. Oktober, der von der katholischen Kirche als Weltmissionssonntag begangen wird. In allen Pfarreien und Ordensgemeinschaften wird eingeladen, beim Gottesdienst um den Frieden zu beten. Dazu hat das diözesane Missionsamt einige Anregungen ausgearbeitet, die ebenfalls auf der Internetseite www.bz-bx.net/friedenswoche abrufbar sind.
Die Bibliothek und Medienstelle im Pastoralzentrum in Bozen ist eine öffentliche Bibliothek und hat zur Friedenswoche eine Auswahl von Büchern zusammengestellt – allen voran die Bücher von Sumaya Farhat-Naser, die dort ausgeliehen werden können. Auf dem diözesanen Kirchensender „Radio Grüne Welle“ wird Irene Obexer während der Friedenswoche die „Gedanken zum Tag“ gestalten.
Kooperationspartner des Missionsamtes und des Instituts „De Pace Fidei“ bei der Organisation der Friedenswoche sind die Stiftung Südtiroler Sparkasse, die Cusanus-Akademie, die PTH Brixen, das diözesane Amt für Schule und Katechese, die Bibliothek und Medienstelle der Diözese, das diözesane Amt für den interreligiösen Dialog und die Katholische Frauenbewegung.
Sumaya Farhat-Naser
Sie ist seit Jahren in der Friedensarbeit tätig. „Geheimagentin für den Frieden“ wird sie genannt, weil sie mutig und kreativ für ein Ende der Gewalt in Nahost eintritt. Sie weigert sich, in Freund-Feind-Schablonen zu denken und betont: „Nur wer die Hoffnung hat, denkt kreativ und findet Lösungen aus dem Teufelskreis der Gewalt.“
Sumaya Farhat-Naser wuchs in einer christlich geprägten Familie in Birseit bei Jerusalem auf und besuchte ein deutsches Internat in Beit-Jala nahe Bethlehem. Von 1979 bis 1982 studierte und promovierte sie in Hamburg, weshalb sie fließend deutsch spricht.
Für Sumaya Farhat-Naser ist wichtig, nie dem Hass Raum zu geben, „denn Hass zersetzt die Seele“. Friedensarbeit ist für sie wie eine Mosaikarbeit, deren Erfolg vielleicht erst nach Jahren oder Jahrzehnten sichtbar wird. Trotzdem gilt es mit allen Kräften für den Frieden und für den Erhalt der Menschlichkeit einzutreten, „denn im Krieg verlieren alle“.
Dr. Hiyam Marzouqa
Sie studierte in Würzburg und absolvierte dort ihre Facharztausbildung. Von 1990 bis Juni 2024 war sie im Caritas Baby Hospital tätig, von 2006 bis 2024 als Chefärztin; inzwischen hat sie die Leitung übergeben und ist in Pension gegangen. Das Kinderkrankenhaus ist „eine Oase der Nächstenlieben inmitten im Nahostkonflikt“. Das Caritas Baby Hospital gewährt allen Kindern bis 18 Jahren unabhängig ihrer sozialen Herkunft und Religion gleichwertige medizinische Behandlung.