Von: luk
Bozen/Trient – Der Erste Weltkrieg war für das italienische Volk die erste kollektive traumatische Erfahrung nach der Einigung. Was man bereits aus Geschichtsbüchern und Dokumentationen erfahren kann, wird auch auf eindrucksvolle Weise in den Briefen der Soldaten an der Front erzählt.
Quinto Antonelli aus Rovereto hat sich durch Millionen von Briefen gewühlt, die die Kämpfer an ihre Lieben zu Hause geschickt haben. Dabei hat der Forscher an der „Fondazione Museo storico del Trentino“ festgestellt, dass zunächst die schlimmsten Fakten ausgeklammert wurden.
Diese Autozensur ist im Laufe des Krieges gefallen: Die Soldaten vertrauten ihre Ängste, Sorgen und schlimmen Erlebnisse ihren Familien an und schilderten den Schrecken des Krieges. Manche der Frontkämpfer führten zudem noch Tagebuch oder brachten ihre Erinnerungen etwas später zu Papier.
Quinto Antonelli präsentiert die wertvollen Briefe der Soldaten, die wie ein Fenster zu dem Kriegsgeschehen und den Menschen der damaligen Zeit sind, am 26. Mai um 18.00 Uhr in der Universität Bozen. (Raum F0.03 – Parterre)