Verein Skonsumo und Solidarische Einkaufsgruppen präsentieren Öko-Textilmesse

Ekotex: “Saubere” Kleider für Groß und Klein

Dienstag, 16. Mai 2017 | 22:17 Uhr

Von: ka

Meran – Der Verein Skonsumo und die Solidarischen Einkaufsgruppen (GAS) präsentieren die Öko-Textilmesse Ekotex am 19. Mai in Meran und am 20. Mai in Bozen.

Am kommenden Wochenende findet die Öko-Textilmesse Ekotex in Meran und Bozen statt. Sie bietet eine Plattform für Verbraucher*innen und Textilbetriebe, die fair produzierte und gesundheitlich unbedenkliche Kleidung kaufen möchten oder herstellen. Ziel der Initiative ist es, eine Art des Wirtschaftens jenseits der großen Einzelhandelsketten zu fördern. Der Eintritt zur Messe ist frei.

Immer mehr Konsument*innen legen Wert auf „saubere“ Kleidung: Sie wollen wissen, wie ihre Kleidung hergestellt wurde und bevorzugen kleine Produzent*innen, die nachhaltig und mit natürlichen Materialien arbeiten. Sie stehen im Mittelpunkt der Messe, die seit nunmehr fünf Jahren vom Verein Skonsumo und Vertreter*innen der Solidarischen Einkaufsgruppen (GAS) veranstaltet wird. Die Textilmesse findet am Freitag, dem 19. Mai von 14 bis 19 Uhr in der Mehrzweckhalle „Maria Assunta“ in Meran und am Samstag, dem 20. Mai von 9 bis 19 Uhr im Kapuzinerpark in Bozen statt.

„Wir setzen auf die Zukunft und wollen mit der Ekotex die Richtung weisen„ erklärt Roberto Di Felice, der Präsident des Vereins Skonsumo, „die Konsument*innen sind auf der Suche nach Produkten, die ethisch und ökologisch vertretbar sind.“ Das könnten die kleinen Produzent*innen auf der Ekotex garantieren, denn sie geben genaue Auskunft darüber, wo, wie und von wem ihre Waren hergestellt würden, so Di Felice.

Auf der Messe können Interessierte mit verschiedensten Produzent*inne in Kontakt treten und Kleidung, Accessoires und Schuhe erwerben, die mit Sorgfalt und Achtsamkeit im Hinblick auf die Natur, die Rohstoffe und die Menschen dahinter produziert wurden. Hinzu kommen auch Aussteller*innen, die andere Produkte anbieten, wie etwa DO.KO. System, Sozialverband der Waldorf-Pädagogik Bozen, Verein „La pecora nera Bolzano“, Weltladen „Die Ameisen“ und „Verdevero“ mit ihren ökologische Reinigungsmittel. Weiteres werden Vertreter*innen der Solidarischen Einkaufsgruppen (GAS) sowie des Vereins „Libera Terra“ vor Ort sein.

Das Rahmenprogramm beinhaltet wieder diverse Workshops und Vorträge. In Bozen wird Otto von Aufschneiter zwischen 10 und 12 Uhr im Centro Trevi über „Kleidung und Gesundheit“ referieren. Zwischen 13.45 und 17.45 gibt es dort einen Strick-Workshop mit Alice Twain, der Autorin des Buches “Ai ferri corti”. Eine Führung durch die Ausstellung “Tempo e denaro. Nel cerchio dell’arte” gibt es zwischen 12 und 13 Uhr. Im Kapuzinergarten sorgt ab 11 Uhr die Volkstanz-Gruppe von Stefano Masera für Unterhaltung. Im Anschluss tritt die Band Zio Cantante mit Erjon Zeqo auf die Bühne. Heidi Ritsch bietet am Nachmittag einen Workshop zur Herstellung von Taschen aus Fahrradschläuchen an. Auch die mobile Fahrradwerkstatt des Jugendzentrums Vintola 18 wird vor Ort sein. Zwischen 14 und 18 Uhr gib es einen Flohmarkt. (10-16)

Um die Verköstigung kümmert sich l’AltroCatering mit biologischen Produkten von der Organisation Libera Terra sowie aus dem Fairen Handel. Frisch gepresster Bio-Orangensaft wird von Antonio Princis Landwirtschaftsbetrieb Vallata Sant’Antonino aus Kalabrien angeboten.

Facebook/Associazione culturale Skonsumo Kulturverein

Weitere Partner der Messe sind die Gemeinde Bozen und die oew-Organisation für eine Solidarische Welt, die mit einer Ausstellung und einer künstlerischen Installation zum Thema der Globalen Textilproduktion vertreten ist.

Der Eintritt ist frei.

Kontakt und Information:
http://www.skonsumo.org/
https://www.facebook.com/skonsumofesta

 

Warum organisieren wir Ecotex?

Der Verein „Skonsumo“ möchte Verbraucher*innen informieren und zu einem bewussten und kritischen Konsum anregen. Im Hinblick auf die Textilbranche möchten wir an das Unglück vom 24. April 2013 in Bangladesch erinnern, als durch den Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza 1.129 Menschen, vorwiegend Textilarbeiterinnen, starben. Im Rana Plaza wurden Kleidungsstücke für namhafte internationale Texilunternehmen produziert. Die Arbeitsweise in den Fabriken der Billiglohnländer ist bedenklich: Beispielsweise das bei der Jeans-Herstellung eingesetzte Sandstrahlverfahren zur Erzeugung des „Used-Look“, bei dem Arbeiter*innen häufig gesundheitliche Schäden wie die Lungenkrankheit Silikose erleiden. In Ländern wie Ägypten, Jordanien, Syrien, China und Bangladesch ist dieses gesundheitsgefährdende Verfahren nach wie vor gängige Praxis (Quelle: www.abitipuliti.org/wordpress/wp-content/uploads/2010/11/Scheda_sanblasting.pdf).
Dies sind nur zwei Beispiele aus einer Bekleidungsindustrie, die Gewinne zulasten von Mensch und Umwelt erwirtschaftet. Dabei sind ebenso die Verbraucher*innen betroffen: Wir tragen Kleidungsstücke, deren Rohstoffe überwiegend umweltbelastend hergestellt und durch den Einsatz chemischer Substanzen veredelt werden. Der zwangsläufige Kontakt mit unserer Haut birgt langfristig gesehen gesundheitliche Risiken.

Große Textilunternehmen haben ihre Produktion in Billiglohnländer mit geringen Sozialstandards ausgelagert. Dies trägt zur Krise eines Wirtschaftssektors bei, der für Italien lange Zeit strategisch bedeutsam war und aus kleinen Manufakturen bestand, die heute nahezu verschwunden sind.
Die Öko-Textilmesse soll daher Alternativen zu einem System aufzeigen, das vorwiegend multinationalen Textilkonzernen nützt. Die kleinen italienischen Manufakturen auf der Messe produzieren Kleidung und Stoffe auf eine Art und Weise, die Mensch und Umwelt respektiert und darüber hinaus auch einen direkten Austausch zwischen Produzent*innen und Verbraucher*innen ermöglichen.

Was? Öko-Textilmesse Skonsumo Ekotex
Wann & Wo? Freitag, 19. Mai von 14 bis 19 Uhr in Meran, Mehrzweckhalle „Maria Assunta“, Carduccistraße 40
Samstag, 20. Mai von 9 bis 19 Uhr in Bozen, Kapuzinerpark

Bezirk: Burggrafenamt