Von: luk
Meran – Was machten Gäste vor 100 Jahren in Meran? Das Touriseum geht mit „Elf Dinge, die du erlebt hättest, wärst du früher hier gewesen“ früheren Attraktionen nach.
Womit vertrieben sich Touristen in Meran die Zeit, als es noch keinen Weihnachtsmarkt, keine Meraner Musikwochen und keine Saunalandschaft gab? Das Unterhaltungsprogramm der Belle Époque und des frühen 20. Jahrhunderts sah ganz anders aus als heute: Im Kurhaus vergnügte man sich mit Roulette, Zaubervorführungen und „Lebenden Bildern“, am Untermaiser Sportplatz mit Zimmergewehrschießen und Kricket und auf der Winterpromenade genoss man Stutenmilch.
An elf Plätzen und wichtigen Gebäuden zeigt das Landesmuseum für Tourismus anlässlich der 700-Jahr-Feier Merans bis 11. November, wie sich Merans Kurgäste vor 100 Jahren beschäftigten und vergnügten. An jedem Standort der Aktion “Elf Dinge, die du erlebt hättest, wärst du früher hier gewesen” steht ein blauer Schrankkoffer mit Bildern und Beschreibungen.
Der erste der elf Koffer wurde am vergangenen Samstag am Sandplatz geöffnet, und zwar dort wo früher das Hotel Erzherzog Johann stand. Dieses laut einer alten Beschreibung genannte „fashionable Familienhaus par excellence”, in dem auch Kaiser Franz Josef und andere Berühmtheiten abstiegen, stellte bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs der Betrieb ein und wurde später in Palais Esplanade umgetauft. Der Text im blauen Koffer beschreibt, was das Erzherzog Johann seinen Gästen bot: elegante Lese-, Musik-, Spiel-, Damen- und Rauchsalons, ein Konversations-Saal, Billardzimmer, Wintergarten, Luxusbäder und sogar eine fotografische Dunkelkammer.
Jeder Koffer enthält auch die Anleitung zu einem Foto-Spiel des Touriseums: Wer Lust hat, kann ein „Lebendes Bild“ nachstellen und ein Foto davon per E-Mail ans Touriseum schicken. Ausgangspunkt für das Tableau Vivant ist eine grafische Anleitung, doch darf die Darstellung ruhig mit Fantasie und Witz gewürzt sein. Zu gewinnen gibt es einen VIP-Besuch im Touriseum.
Weitere Standorte der blauen Touriseumskoffer sind der Bahnhof, das alte Kurmittelhaus in der Otto-Huber-Straße, die Meraner Stadtmitte, die Kurpromenade, die Kurverwaltung, der Tappeinerweg, die Winterpromenade, das Hotel Kolping und das Altenheim Eden in Obermais.