Jacques Audiard als großer Gewinner des Europäischen Filmpreises 2024

“Emilia Pérez” triumphiert beim Europäischen Filmpreis

Sonntag, 08. Dezember 2024 | 06:26 Uhr

Von: APA/dpa/sda

Der wilde Genremix “Emilia Pérez” des französischen Regisseurs Jacques Audiard ist der große Gewinner des Europäischen Filmpreises 2024, der heuer in Luzern verliehen wurde. Das Narko-Transmusical wurde nicht nur als bester Film gewürdigt. Audiard erhielt auch die Trophäe als Regisseur und Drehbuchautor. Und Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón wurde als beste Schauspielerin geehrt. Der Preis für den besten Schnitt an das Werk war bereits im Vorfeld veröffentlicht worden.

Der Film, der bereits in Cannes den Preis der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes gewonnen hat, erzählt die Geschichte eines bekannten mexikanischen Drogenhändlers, der mit Hilfe eines Anwalts eine Geschlechtsumwandlung in Emilia Pérez vornimmt, um unterzutauchen. Die nun ausgezeichnete Gascón war zuvor ebenfalls in Cannes zusammen mit mehreren Schauspielerinnen des Films die Auszeichnung als beste Darstellerin verliehen worden – als erste Transfrau, die dort den Preis erhalten hatte. Zum Cast gehört unter anderem Popstar Selena Gomez.

Bester Schauspieler wurde Abou Sangare

Die Ehrung des besten Schauspielers konnte sich indes Abou Sangare für das Drama “Souleymane’s Story” von Boris Lojkine sichern, der 2017 als Flüchtling aus Guinea nach Frankreich gekommen war. Im Film spielt Sangare einen Essenslieferanten ohne Papiere, der Bestellungen in Paris ausliefert. Sangare setzte sich damit gegen Filmgrößen wie Lars Eidinger, Ralph Fiennes oder Daniel Craig durch.

“No Other Land” gewinnt Dokusparte

Bei den Dokumentarfilmen konnte das umstrittene Werk “No Other Land” des palästinensischen Filmkollektivs Yuval Abraham, Rachel Szor, Basel Adra und Hamdan Ballal triumphieren, das im Februar bei der Berlinale noch für Tumulte und Antisemitismusvorwürfe gesorgt hatte. Adra und Abraham bedankten sich per Videoschaltung. Es sei schwer, die Auszeichnung zu feiern, “während wir noch unter der Besatzung leben”, sagte der Palästinenser Adra. Ihr Film handelt von der Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern in den Dörfern von Masafer Jatta südlich von Hebron im Westjordanland.

Der deutsche Regisseur Wim Wenders (79) bekam am Abend in Luzern eine Auszeichnung für sein Lebenswerk. Wenders war auch lange Präsident der Filmakademie – eine Rolle, die nun die französische Schauspielerin Juliette Binoche innehat. Und ihre Kollegin Isabella Rossellini wurde für ihre Verdienste um den weltweiten Einfluss des europäischen Kinos geehrt.

Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die rund 5.000 Mitglieder der Europäischen Filmakademie mit Sitz in Berlin stimmen über viele Preisträgerinnen und Preisträger ab, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Die Auszeichnung wird biennal wechselnd in der deutschen Hauptstadt und einer anderen europäischen Metropole ausgerichtet.

(S E R V I C E – www.europeanfilmawards.eu)

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Jacques Audiard als großer Gewinner des Europäischen Filmpreises 2024

“Emilia Pérez” triumphiert beim Europäischen Filmpreis

Uhr

Von: APA/dpa/sda

Der wilde Genremix “Emilia Pérez” des französischen Regisseurs Jacques Audiard ist der große Gewinner des Europäischen Filmpreises 2024, der heuer in Luzern verliehen wurde. Das Narko-Transmusical wurde nicht nur als bester Film gewürdigt. Audiard erhielt auch die Trophäe als Regisseur und Drehbuchautor. Und Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón wurde als beste Schauspielerin geehrt. Der Preis für den besten Schnitt an das Werk war bereits im Vorfeld veröffentlicht worden.

Würdigung folgt auch Siege in Cannes

Der Film, der bereits in Cannes den Preis der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes gewonnen hat, erzählt die Geschichte eines bekannten mexikanischen Drogenhändlers, der mit Hilfe eines Anwalts eine Geschlechtsumwandlung in Emilia Pérez vornimmt, um unterzutauchen. Die nun ausgezeichnete Gascón war zuvor ebenfalls in Cannes zusammen mit mehreren Schauspielerinnen des Films die Auszeichnung als beste Darstellerin verliehen worden – als erste Transfrau, die dort den Preis erhalten hatte. Zum Cast gehört unter anderem Popstar Selena Gomez.

Bester Schauspieler wurde Abou Sangare

Die Ehrung des besten Schauspielers konnte sich indes Abou Sangare für das Drama “Souleymane’s Story” von Boris Lojkine sichern, der 2017 als Flüchtling aus Guinea nach Frankreich gekommen war. Im Film spielt Sangare einen Essenslieferanten ohne Papiere, der Bestellungen in Paris ausliefert. Sangare setzte sich damit gegen Filmgrößen wie Lars Eidinger, Ralph Fiennes oder Daniel Craig durch.

“No Other Land” gewinnt Dokusparte

Bei den Dokumentarfilmen konnte das umstrittene Werk “No Other Land” des palästinensischen Filmkollektivs Yuval Abraham, Rachel Szor, Basel Adra und Hamdan Ballal triumphieren, das im Februar bei der Berlinale noch für Tumulte und Antisemitismusvorwürfe gesorgt hatte. Adra und Abraham bedankten sich per Videoschaltung. Es sei schwer, die Auszeichnung zu feiern, “während wir noch unter der Besatzung leben”, sagte der Palästinenser Adra. Ihr Film handelt von der Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern in den Dörfern von Masafer Jatta südlich von Hebron im Westjordanland.

Der deutsche Regisseur Wim Wenders (79) bekam am Abend in Luzern eine Auszeichnung für sein Lebenswerk. Wenders war auch lange Präsident der Filmakademie – eine Rolle, die nun die französische Schauspielerin Juliette Binoche innehat. Und ihre Kollegin Isabella Rossellini wurde für ihre Verdienste um den weltweiten Einfluss des europäischen Kinos geehrt.

Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die rund 5.000 Mitglieder der Europäischen Filmakademie mit Sitz in Berlin stimmen über viele Preisträgerinnen und Preisträger ab, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Die Auszeichnung wird biennal wechselnd in der deutschen Hauptstadt und einer anderen europäischen Metropole ausgerichtet.

(S E R V I C E – www.europeanfilmawards.eu)

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