Von: mk
Bozen – Es geht wieder los! Südtirols Gesundheitshochschule öffnet ihre Tore. „Nun kehrt auf dem Campus der Claudiana wieder Leben ein. Und das ist gut so. Die Claudiana ist ein Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lernens. Und sie soll es auch bleiben! Auch wenn die Corona-Pandemie einige Abläufe verändert und teilweise der Unterricht online stattfindet, so werden wir so gut als möglich für Normalität sorgen. Schön, dass Ihr da seid! Alles Gute, viel Spaß und bleibt gesund!“, erklärte die Führungsriege der Claudiana und hieß ihren Studentinnen und Studenten und vor allem die Erstsemestrigen willkommen. Als Festrednerin sprach Marianne Siller, die Pflegedirektorin des Sanitätsbetriebes der Autonomen Provinz Bozen über die Bedeutung der Gesundheitsberufe in Ausnahmezeiten. Nach der offiziellen Eröffnung durch den Präsidenten Klaus Eisendle nahmen die StudiengangsleiterInnen und TutorInnen die Studierenden in Empfang.
Die Claudiana hat im Juni eine übergreifende Informationskampagne in den Südtiroler Medien durchgeführt, um für möglichst viele Studierende zu werben. „Neben der wirksamen Sensibilisierung für Gesundheitsberufe hat auch die Nachfrage nach allen Studiengängen zugenommen. Die Anfragen in der Krankenpflege waren gleich wie im letzten Jahr. Wir sind mit der Nachfrage nach Studienplätzen sehr zufrieden.“ sagt der Direktor der Claudiana Guido Bocchio. Nach Absolvierung der Aufnahmeprüfung im September starten nun in den Studiengängen Dentalhygiene, Ergotherapie und Hebammen jeweils 20 Studierende. Zehn junge Menschen studieren den Bereich der Logopädie und 27 Physiotherapie. 130 Jugendliche starten das Studium der Krankenpflege. Damit beginnen 227 Erstsemestrige das Studium an der Claudiana. Insgesamt sind 860 StudentInnen an der Claudiana inskribiert. 154 DiplomandInnen besuchen jedoch keine Lehrveranstaltungen mehr, sondern absolvieren in Kürze die Abschlussprüfung. 706 werden demnach wieder den Campus beleben.
Dank, Wertschätzung und Mut machen
Marianne Siller, Südtirols Direktorin des Präventions-, Pflege-, sanitätstechnischen und Rehabilitationspersonals, wartet in ihrer Festrede mit Zahlen zur aktuellen Lage, einem Resümee mit Blick auf die Pandemie und mit guten Wünschen für die Studierenden auf: „Die Landesfachhochschule ist für den Südtiroler Sanitätsbetrieb der wichtigste Ausbildungspartner für die Gesundheitsberufe. Corona, die weltweite Epidemie, ist für uns alle eine der größten Zerreißproben. Die Claudiana hat bislang große Sensibilität in der Unterstützung und Bewältigung der Covid-19-Ausnahmesituation gezeigt. Zum einen hat sie die Weiterführung der Studiengänge ermöglicht. Zum anderen sind die TutorInnen selbst in die Abteilungen gegangen und haben in den Covid-Bereichen ihre KollegInnen vor Ort in der Patientenversorgung unterstützt. Nicht zuletzt haben natürlich alle im Sanitätsbetrieb Tätigen in dieser Zeit größte Disponibilität und Flexibilität gezeigt.
Mit großer Verantwortung hat man die Patienten versorgt – auch in außerordentlich schwierigen Situationen. Und doch hat man in dieser schweren Zeit Resilienz bewahrt. Und damit der Pandemie – einer Herausforderung in völlig neuem Kontext – die Stirn geboten. Die Gesundheitsberufe haben sich wieder einmal als systemrelevant herausgestellt. Ich bin mir sicher, dass diese Berufe den Wert und Sinn ihres beruflichen Wirkens darin neu entdecken und definieren werden. Covid-19 hat uns vieles aufgezeigt, das was in unserem System gut funktioniert und was hingegen unzureichend gelöst ist. Wir tragen in allen Bereichen und auf allen Ebenen Verantwortung. Die Zukunft hängt von jedem einzelnen ab. Es geht darum die Krise zu meistern und die nächste Krise im Sinne von Anerkennung und Wertschätzung, Beziehungsarbeit und Leadership, Interprofessionalität, Solidarität, Vernunft und Nachhaltigkeit zu bewältigen. Geschätzte Studierende, als angehende VertreterInnen eines Gesundheitsberufes sind Sie für mich wichtige PartnerInnen in der Gestaltung der zukünftigen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung. Nutzen Sie die Zeit im Studium, um sich gut auf diese Herausforderungen vorzubereiten.“ so die Pflegedirektorin.
Schutz, um gesund zu bleiben
Im Rahmen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus muss sich auch der Alltag an der Claudiana ändern. An der Hochschule herrschen nun strikte Verhaltensregeln, welche helfen einer Infektion mit dem Virus vorzubeugen. Vor allem die Studierenden – nachdem sie in Zukunft Gesundheitsberufe ausüben werden – sind angehalten sich vorbildhaft an die vorgesehenen Regeln auf dem Campus zu halten. Aus diesem Grund gibt es Einschulungen über die Sicherheitsvorkehrungen, welche von den Studierenden des Studiengangs „Techniken der Vorbeugung im Bereich Umwelt und Arbeitsplatz“ durchgeführt werden. Die wichtigsten Regeln über das richtige Tragen von Masken, Abstandsregeln, Desinfektionspflicht, Empfehlungen im Bereich des Körperkontakts, Menschenansammlungen usw. werden auch im Rahmen eines Newsletters kommuniziert. Der Zugang an der Claudiana ist jenen untersagt, welche eine Temperatur von über 37,5 aufweisen. Außerdem sind der Ein- und Austritt in allen Bereichen genauestens geregelt.
Claudianas Beitrag in Corona-Zeiten
Seit Beginn der Corona-Pandemie werden alle Hände im Gesundheitswesen gebraucht. Das wurde vor allem in der Zeit des Lockdown sichtbar. Auch der Präsident der Claudiana lobt den guten Zusammenhalt und das Engagement, welche die MitarbeiterInnen der Claudiana an den Tag gelegt haben. TutorInnen haben freiwillig klinisch gearbeitet bzw. in den verschiedenen Stationen des Sanitätsbetriebes mitgeholfen. Schnell und unkompliziert haben sich viele dafür eingesetzt. Damit haben wir wieder gesehen, wie wichtig die Berufe, welche an der Claudiana gelehrt werden, für unser Land sind!“ so Präsident Klaus Eisendle. Egal ob in der Krankenversorgung oder in der Vorsorge. Die Gesundheitsberufe leisten Wertvolles in Krankenhäusern, Laboren, Alten-, Pflegeheimen und Mobilen Diensten. Die professionelle Ausbildung an der Claudiana garantiert dem Südtiroler Gesundheitssystem weiterhin ein professionelles Angebot für die Menschen in unserem Land.