Von: mk
Bozen – Er selbst sieht nichts Ungewöhnliches daran, und doch handelt es sich um eine Premiere. Der Unternehmer Hans Duffek ist der erste Laie, der in Südtirol eine Begräbniszeremonie geleitet hat. Die Beerdigung fand laut einem Bericht des Alto Adige in Bozen statt.
Duffek glaubt, dass sich in Zukunft solche Fälle häufen werden – nicht nur wegen des Priestermangels. Vielen Menschen reicht eine schöne und würdevolle Trauerfeier, um sich von ihren Nächsten zu verabschieden – unabhängig davon, ob sie nun von einem geweihten Priester durchgeführt wird, oder nicht. Während es sich in nördlicheren Ländern Europas um keine Seltenheit mehr handelt, ist dies im katholisch geprägten Italien noch anders.
Im weltlichen Leben führt Hans Duffek eine Elektriker-Firma mit 20 Mitarbeitern. Seit 35 Jahren engagiert er sich in der städtischen Dompfarre, er hält religiöse Zeremonien und er war einer der 17 Teilnehmer beim Kurs vor zwei Jahren, den die Diözese in Zusammenhang mit der Abhaltung von Trauerfeiern veranstaltet hat.
Duffek bleibt bescheiden. Weil er Unternehmer ist, könne er sich die Zeit selbst einteilen und habe deshalb die Möglichkeit, auch solche Aufgaben zu übernehmen, erklärt er laut Alto Adige. Trotzdem widmete ihm die italienische Bischofskonferenz einen ausführlichen Beitrag auf der eigenen Webseite.
Ob die Begräbniszeremonie nun ein Pfarrer oder ein Laie abhält, rein äußerlich gibt es kaum einen Unterschied. Nur die Eucharistie darf von einem Priester durchgeführt werden. Hält ein Laie eine Trauerfeier, können Gläubige die Kommunion am Sonntag darauf nachholen.
„Als ich die Familienangehörigen getroffen habe, nannten sie mich ‚Pfarrer‘“, erklärt Duffek laut Alto Adige. Er habe den Sachverhalt sofort klargestellt. Für die Familienangehörigen sei dies kein Problem gewesen.