Von: bba
Pfatten – In dieser Woche haben die ersten Lebensmitteltechniker ihre vierjährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Am heutigen Freitag 11. Juni wurden die Diplome verliehen.
Die Ausbildung zum Lebensmitteltechniker ist einmalig in der Südtiroler Bildungslandschaft und wird seit vier Jahren an der FS Laimburg angeboten. Im heurigen Schuljahr schließen die ersten Schüler diese Ausbildung mit der Diplomprüfung zum Lebensmitteltechniker ab. Die Prüfung besteht aus einer mündlichen Prüfung in drei Fachgegenständen, der Präsentation des selbst entwickelten und hergestellten Dipolmproduktes, und einer praktischen Prüfung von drei Themenbereichen.
Die Diplomprodukte wurden entweder in Absprache mit dem Praktikumsbetrieb oder in enger Zusammenarbeit mit einem Fachlehrer beziehungsweise Vertrauenslehrer der FS Laimburg geplant, entwickelt und dann selbstverständlich auch hergestellt.
Ein Südtiroler Vodka aus heimischen Kartoffeln, ein erfrischendes Kombuchagetränk, Biernobis (eine Mischung eines Hefe Bieres mit einem Sauerkirschdestillat), ein Eisbockbier, verschiedene Apfelsekte, ein Apfelkirsch- Schaumwein, verschiedenste Enregydrinks, ein Rosmarin – Erdbeerlikör und ein neu entwickeltes Apfelpüree mit Apfelmehl haben die Schüler entwickelt. Diese Arbeiten wurden bei der Prüfung vorgestellt und natürlich auch die Produkte verkostet.
Die, zu einem wesentlichen Teil praktische Ausbildung, kann von Jugendlichen nach Abschluss der Mittelschule besucht werden, dauert vier Jahre und schließt mit der beschriebenen Diplomprüfung. Danach entscheidet sich der Absolvent entweder für den Einstieg in das Berufsleben oder er absolviert im fünften Ausbildungsjahr den maturaführenden Lehrgang.
Ziel der Ausbildung ist es Jugendliche auf die verantwortungsvolle Aufgabe eines Lebensmittetechnikers vorzubereiten. Die Absolventen sollen in den Betrieben Verantwortung in der Produktion, im Labor aber auch in der Hygiene übernehmen und werden in der vierjährigen Ausbildung stufenweise darauf vorbereitet.
Neben einer gediegenen Allgemeinbildung geht es in der ersten zwei Ausbildungsjahren um den Erwerb vieler fachlicher Grundkompetenzen in den lebensmittelrelevanten Fächern wie Mikrobiologie, Chemie, Physik, Pflanzenbau und Ernährungslehre. In Laufe einer Woche gibt es einen Praxisnachmittag im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion und einen Praxisganztag in der Lebensmittelverarbeitung oder analytischem Labor oder mikrobiologischem Labor.
Im dritten und vierten Jahr der Ausbildung werden dann die erworbenen Grundkenntnisse in Fächern wie Qualitätssicherung, Verfahrenstechnik, Lebensmitteltechnik, Betriebswirtschaft, Marketing, Betriebspsychologie und Personalmanagement vertieft. Auch die Fachpraxis wird natürlich in diesen Jahren weitergeführt und im vierten Schuljahr dann auf 1,5 Tage aufgestockt.
Ein besonderer Meilenstein in der Ausbildung sind die langen Betriebspraktika in Südtiroler Unternehmen aber auch bei renommierten Firmen im Ausland in der dritten und vierten Klasse. Während im dritten Schuljahr vier aufeinanderfolgende Wochen im Betrieb gemacht werden müssen, sind es in der vierten Klasse dann acht aufeinanderfolgende Wochen in denen die Studierenden wertvolle betriebliche Erfahrungen machen dürfen. Ziel dieser Praktika ist es dem Schüler die betriebliche Realität näher zu bringen, neues Fachwissen zu gewinnen und bereits erste vielleicht zukünftige Arbeitgeber oder Arbeitsfelder kennen zu lernen.
Die Anrufe der Betriebe in den letzten Wochen zeigen, dass die Absolventen sehr gesucht sind und dass die Südtiroler Wirtschaft schon sehr auf die Abgänger dieser einmaligen Ausbildung warten.