Von: mk
Bozen – Wie es um die Biodiversität in der Euregio Tirol, Südtirol und Trentino bestellt ist, war die zentrale Frage der ersten Euregio Biodiversity Research Conference (EuBiReCo), die am 22. und 23. November in Bozen stattfand. Rund 120 Forscherinnen und Forscher aus der Euregio kamen im Waltherhaus, im Naturmuseum Südtirol und im Waaghaus zusammen, um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu präsentieren, Erfahrungen auszutauschen und Netzwerke für künftige Forschungskooperationen zu knüpfen.
Die vom Naturmuseum organisierte Tagung ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Tagungen zur zoologisch-botanischen Forschung in Südtirol, die seit vielen Jahren regelmäßig stattfanden. Mit dem neuen Fokus auf die gesamte Euregio hebt EuBiReCo die Biodiversitätsforschung auf eine neue Ebene und unterstreicht die Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit. „Die Euregio vereint nicht nur drei politische Länder, sondern auch drei unglaublich vielfältige natürliche Lebensräume. Mit dieser Tagung wollen wir die Basis für zukünftige Kooperationen legen, um die Biodiversität in unserer Region besser zu schützen und zu verstehen“, erklärte David Gruber, Direktor des Naturmuseums, in seiner Eröffnungsrede.
Forschung für den Schutz der Biodiversität
In 75 Vorträgen und Posterpräsentationen stellten Expertinnen und Experten aus Universitäten, Museen und anderen Forschungseinrichtungen ihre Studien vor. Themen reichten von den Auswirkungen des Klimawandels und menschlicher Aktivitäten auf alpine Ökosysteme über die Belastung der Natur durch Freizeitnutzung bis hin zu konkreten Untersuchungen zu Tiergruppen wie Vögeln, Fischen, Käfern, Wölfen, Fledermäusen und Alpensalamandern sowie zu Pflanzen und Pollen. Auch innovative Methoden zur Erfassung und Analyse von Biodiversitätsveränderungen wurden präsentiert.
Bedeutung der Biodiversität
Die Tagung unterstrich eindrücklich, dass Biodiversität weit mehr als ein wissenschaftliches Thema ist. Sie liefert lebenswichtige Ökosystemleistungen wie sauberes Wasser, Nahrung und Klimaregulierung. Ohne sie wären die Lebensgrundlagen, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen massiv gefährdet. Initiativen wie das Biodiversitätsmonitoring Südtirol – ein gemeinsames Projekt von Eurac Research, dem Naturmuseum und dem Land Südtirol – spielen eine entscheidende Rolle, um den Zustand der Natur zu erfassen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
Zusammenarbeit im Fokus
Ein wichtiger Aspekt der Tagung war die Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Euregio. Die Teilnehmenden wurden dazu eingeladen, ihre Beiträge in der Zeitschrift Gredleriana des Naturmuseums zu veröffentlichen, um die Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gleichzeitig richtete Gruber einen Aufruf an andere Institutionen in der Euregio: „Während das Naturmuseum die erste Ausgabe organisiert hat, würden wir uns freuen, wenn in Zukunft eine andere Einrichtung – vielleicht in Tirol oder Trentino – die nächste Tagung ausrichtet. Gemeinsam können wir diese Plattform weiterentwickeln und stärken“, so Gruber.
Dank an die Organisatoren
Besonderen Dank richtete Gruber an die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino, vertreten durch Generalsekretär Christoph von Ach, für die Unterstützung der Veranstaltung und die Bereitstellung des Waaghauses.
Die Veranstalter sehen in der Euregio Biodiversity Research Conference einen vielversprechenden Auftakt für eine engere Zusammenarbeit in der Biodiversitätsforschung der Alpenregion. Ziel bleibt es, das Wissen über die Natur zu vertiefen und gemeinsam Strategien zum Schutz dieser einzigartigen Lebensräume zu entwickeln.
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