Von: mk
St. Martin/Bruneck – Sechs Millionen Euro stellt das Land heuer für die Sommerbetreuung zur Verfügung. Vorzeigeprojekte in Bruneck und St. Martin in Passeier wurden heute vorgestellt.
“Es geht uns bei der Sommerbetreuung nicht nur um die Quantität, sondern um die Qualität des Angebotes, und dafür braucht es finanzielle Mittel”, betonte Familienlandesrätin Waltraud Deeg heute rückblickend auf das Ferienangebot 2016. Es sei laut Deeg eine wichtige familienpolitische Maßnahme für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Familienlandesrätin verwies in diesem Zusammenhang auf die neuen Förderkriterien, die im heurigen Frühjahr erlassen wurden, um noch besser auf die Bedürfnisse der Familien einzugehen und ein landesweit hochwertiges Angebot zu bieten. “Für die Koordinierung der Angebote vor Ort kommt den Gemeinden eine wichtige Rolle zu”, betonte Deeg.
Gerhard Mair von der Landesfamilienagentur legte Zahlen und Fakten zum Ferienangebot 2016 vor. Die Landesregierung hat hierfür die Geldmittel erneut aufgestockt: von 4,7 Mio. Euro im Jahr 2015 auf 5,9 Mio. Euro im heurigen Jahr. Damit konnten landesweit rund 260 Projekte für über 50.000 Heranwachsende von 3 bis 15 Jahren verwirklicht werden. “Die Mittel sind in den letzten fünf Jahren konstant gestiegen, im Jahr 2011 waren es noch 3,4 Mio. Euro”, bemerkte Mair. Die Projekte werden zu 80 Prozent von privaten Anbietern organisiert und zu 20 Prozent von Gemeinden und Schulen. Außerdem gibt es noch das Angebot der Sommerkindergärten. Heuer fanden diese in 60 Kindergärten statt, 35 wurden über das Kindergartenwesen und 25 über die Landefamilienagentur finanziert. Dabei haben 200 pädagogische Mitarbeiterinnen drei bis sechs Wochen lang Kinder im Vorschulalter betreut.
Vorzeigegemeinde St. Martin in Passeier
Als Vorzeigeprojekte bezeichnete Landesrätin Deeg heute die Ferienangebote in den Gemeinden St. Martin in Passeier und Bruneck. So hat die Gemeinde St. Martin vom 27. Juni bis 24. August einen Sommerkindergarten mit flexiblen Eintritts- und Austrittszeiten organisiert. Dabei konnten die Kinder vieles erleben: von Prinzessinnentagen und Spielolympiaden bis hin zu Wanderausflügen und Betriebsbesichtigungen. “Wir sehen uns nicht als Aufbewahrungstelle, sondern es geht uns neben Unterhaltung und Spaß auch um die soziale und emotionale Erziehung, um Kreativität, Bewegung, Natur- und Umwelterziehung sowie die Förderung der Sprache”, unterstrich Erich Otto Kofler Vizebürgermeister bzw. Familienreferent von St. Martin in Passeier. Familienpolitik wird in der Gemeinde groß geschrieben: “Der Lebensraum Familie ist für uns die tragende Säule für Wohlbefinden und Gesundheit”, so der Leitsatz der Gemeinde. Ausschlaggebend für den Erfolg der Projekte seien laut Kofler gut ausgebildete Betreuer, familienfreundliche Preise und ein lückenloses Angebot. In der Gemeinde St. Martin in Passeier ist auch der Jungendtreff aktiv, der insbesondere für Jugendliche spannende Wochen und Thementage organisiert. Die Thementage können auch einzeln gebucht werden. Überdies bietet der Jugendtreff ein separates Programm für Kindergartenkinder nach dem Ende des Sommerkindergartens an. “Unser Anliegen ist es, ein Angebot zu schaffen, wo Kinder und Jugendliche gerne hinkommen, und gleichzeitig möchten wir die Familien unterstützen”, sagte Thomas Larchvom Jugendtreff in St. Martin in Passeier.
Jugenddienst Bruneck: “My summer. Love it”
“My summer. Love it” ist das Leitmotiv des Jugenddienstes Bruneck. 48 Wochen lang hat der Jugenddienst heuer ein vielfältiges und buntes Programm in den Orten Rasen/Antholz, Olang, Percha, Bruneck und Terenten auf die Beine gestellt. “Die Kinder sollen eine schöne Zeit verbringen können, denn schließlich ist es ihr Sommer, aber wir wollen sie auch fördern mit Wochenschwerpunkten wie basteln, Theater, Musikprojekten, Zeitreisen und einer Forscherwerkstatt”, betonten Daniela Oberhollenzer und Lukas Neumair vom Jugenddienst Bruneck. “Die Nachfrage steigt ständig”, so Neumair, “aber wir wollen langsam wachsen, um die Qualität zu garantieren”. Diese hänge auch entscheidend von der Kontinuität in der Betreuung ab. Um noch besser auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können, organisiert der Jugenddienst die Ferienangebote für unterschiedliche Altersgruppen. Auch das soziale Engagement ist dem Jugenddienst wichtig. So verkaufen die Kinder Jahr für Jahr auf zwei Märkten Selbstgebasteltes und Gebäck für einen guten Zweck. Heuer geht der Erlös an das Flüchtlingsheim Noah in Prissian.