Von: luk
Bozen – Die Autonome Region Trentino-Südtirol hat in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und der Universität Verona die Einrichtung eines Forschungsstipendiums für das Doktoratsstudium der Linguistik genehmigt.
Dadurch soll die Analyse der Methoden für das Erstellen ladinischer Wörterbücher und deren Entwicklung im Zeitalter der künstlichen Intelligenz mit spezifischem Fokus auf der Metalexikografie für Dolomitenladinisch gefördert werden. Das von der Region auf Vorschlag des Regionalassessors für Sprachminderheiten Luca Guglielmi eingerichtete Stipendium hat die Wahrung und die Förderung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in der Region zum Ziel.
Der Schwerpunkt des von 2025 bis 2027 laufenden Programms liegt auf der Metalexikografie, d. h. der Untersuchung der Methoden und Grundsätze, die bei der Erstellung von insbesondere modernen ladinischen Wörterbüchern angewandt wurden. Dabei sollen die Struktur, die Nutzung und die Rolle dieser sprachlichen Hilfsmittel in der heutigen ladinischen Gesellschaft analysiert werden.
Ein innovativer Aspekt dieses Vorhabens besteht in der Entwicklung von Konzepten für den Übergang der ladinischen Lexikografie in das Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Dazu wird eine vergleichende Analyse mit Wörterbüchern anderer Minderheitensprachen durchgeführt, um fortschrittliche technologische Lösungen für die Wahrung und Aufwertung des ladinischen Spracherbes zu ermitteln.
Diese Tätigkeit wird in Zusammenarbeit mit den wichtigsten ladinischen Kulturinstituten durchgeführt, nämlich Majon di Fascegn, Micurà de Rü und Cesa de Jan, bei denen die Forschungs- und Praktikumstätigkeit angesiedelt sein wird, um einen praktischen und multidisziplinären Ansatz für dieses Vorhaben zu gewährleisten.
Das Stipendium wird im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs vergeben, der voraussichtlich 2025 veröffentlicht wird. Eine Voraussetzung für die Bewerbung sind fortgeschrittene Kenntnisse der ladinischen Sprache. Ziel ist die Ausbildung eines auf Linguistik spezialisierten Forschenden, der zum wissenschaftlichen Fortschritt und zur Aufwertung der Minderheitensprachen beitragen kann.
„Durch diese Initiative, die Tradition, Innovation und wissenschaftliche Forschung miteinander verbindet, bekräftigt die Region ihren Einsatz zum Schutz der Sprachminderheiten. Die Erforschung der ladinischen Sprache mit einem so fortschrittlichen Ansatz dient nicht nur dem Schutz der Kultur, sondern ist auch ein Beitrag zur Schaffung einer inklusiveren und vielfältigeren Zukunft für unser Gebiet,“ erklärte Regionalassessor Guglielmi.
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