Von: ka
Laas – Die Gemeinde Laas, der Bildungsausschuss Laas, Literatur im Südtiroler Künstlerbund und der Verein der Vinschger Bibliotheken vergeben im September 2017 den Franz-Tumler-Literaturpreis.
Bereits zum sechsten Mal wird der Preis in Laas für einen deutschsprachigen Erstlingsroman vergeben. Der von der Südtiroler Landesregierung gestiftete Literaturpreis ist mit 8.000 Euro dotiert und mit einem mehrtägigen Schreibaufenthalt in Laas verbunden. Außerdem vergibt der Verein der Vinschger Bibliotheken einen Publikumspreis: ein zweiwöchiger Schreibaufenthalt in der Künstlerwohnung am Rimpfhof wird ermöglicht, verbunden mit Lesungen in Vinschger Bibliotheken. Die Leserschaft der Südtiroler Bibliotheken hat bis September die Möglichkeit, die nominierten Romane zu lesen und ihren persönlichen Lektürefavoriten zu bestimmen.
Die fünf FinalistInnen und ihre Debütromane der 6. Ausgabe des Franz-Tumler-Literaturpreises, von den Juroren zur Teilnahme ausgewählt:
DABIĆ Mascha: Reibungsverluste. Wien: Edition Atelier 2017. Nominiert von Daniela Strigl
KÁLNAY Juliana: Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens. Berlin: Klaus Wagenbach Verlag 2017. Nominiert von Kurt Lanthaler
LOHSE Stephan: Ein fauler Gott. Frankfurt a. M.: Suhrkamp/Insel 2017. Nominiert von Elke Heinemann
WEBER Julia: Immer ist alles schön. Zürich: Limmat 2017. Nominiert von Manfred Papst
ZARNEGIN Kathy: Chaya. Frankfurt a.M.: Weissbooks 2017. Nominiert von Gerhard Ruiss
Die bisherigen Franz-Tumler-LiteraturpreisträgerInnen:
2007: Emma Braslavsky: „Aus dem Sinn“
2009: Lorenz Langenegger „Hier im Regen“
2011: Joachim Meyerhoff: „Alle Toten fliegen hoch. Amerika“
2013: Björn Bicker: „Was wir erben“
2015: Kristine Bilkau: „Die Glücklichen“
Kurzbiographien der nominierten AutorInnen, Ausgabe 2017
Mascha Dabić, 1981 in Sarajevo geboren, übersetzt Literatur aus dem Balkanraum, u. a. Ausgehen von Barbi Marković für Suhrkamp. Studium der Translationswissenschaft (Englisch und Russisch). Lebt in Wien und setzt sich journalistisch mit dem Phänomen Migration auseinander (daStandard.at), arbeitet als Dolmetscherin im Asyl- und Konferenzbereich und lehrt an den Universitäten Innsbruck und Wien. Reibungsverluste ist ihr erster Roman.
Juliana Kálnay, geboren 1988 in Hamburg, wuchs zunächst in Köln und dann in Málaga auf. Sie veröffentlichte in deutsch- und spanischsprachigen Anthologien und Zeitschriften und erhielt das Arbeitsstipendium Literatur der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein 2016. Sie lebt und schreibt in Kiel. »Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens« ist ihr erster Roman.
Stephan Lohse wurde 1964 in Hamburg geboren. Er studierte Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und war unter anderem am Thalia Theater, an der Schaubühne in Berlin und am Schauspielhaus in Wien engagiert. Ein fauler Gott ist sein Debütroman. Stephan Lohse lebt in Berlin.
Julia Weber wurde 1983 in Moshi (Tansania) geboren. 1985 kehrte sie mit ihrer Familie nach Zürich zurück. Nach Berufslehre und Matura studierte sie 2009 bis 2012 literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2012 hat sie den Literaturdienst gegründet (www.literaturdienst.ch ), und sie ist Mitbegründerin der Kunstaktionsgruppe «Literatur für das, was passiert». Julia Weber lebt mit ihrem Mann und ihrem Kind in Zürich.
Kathy Zarnegin, geb. in Teheran, kam mit 15 Jahren in die Schweiz. Lyrikerin, Essayistin, Übersetzerin, Philosophin und Literaturwissenschaftlerin, Mitbegründerin des Lacan Seminars Zürich und Mitorganisatorin des Internationalen Lyrikfestivals Basel. Chaya ist ihr erster Roman.