Von: luk
Laas – Der Franz-Tumler-Literaturpreis für deutschsprachige Debütromane ging heuer das sechste Mal über die Bühne. Auf die sehr gut besuchten Lesungen folgte die Preisverleihung, bei der der Schweizer Autorin Julia Weber (1983 in Tansania geboren) der mit 8000 Euro dotierte Preis zugesprochen wurde. Ihr Debütroman „Immer ist alles schön“ (Limmat Verlag) konnte die Jury überzeugen. Auch ein Schreibaufenthalt in Laas ist an den Preis geknüpft.
Die Gemeinde und der Bildungsausschuss Laas sowie Literatur im Südtiroler Künstlerbund richteten den Literaturpreis aus, das Preisgeld wurde von der Südtiroler Landesregierung gestiftet.
Für den Schweizer Juror Manfred Papst, der Weber für den Preis vorgeschlagen hat, sei der Roman das erstaunlichste Debüt der Saison, heftig und zärtlich, mit differenzierten Charakteren.“ Julia Weber erzählt die bewegende Geschichte eines Geschwisterpaars, das seine Mutter sehr liebt, die ihm aber zunehmend abhandenkommt. Manfred Papst lobt die „funkelnde Sprache sowie die fein austarierten Metaphern“.
Vergeben wurde auch ein Publikumspreis, dieser wurde dem Schauspieler und Schriftsteller Stephan Lohse aus Berlin für sein Debüt „Ein fauler Gott“ (Suhrkamp Verlag) verliehen. Er darf sich über einen Schreibaufenthalt auf dem Rimphof freuen, ermöglicht vom Verein der Vinschger Bibliotheken.
Neben Weber und Lohse hatten sich Juliana Kálnay aus Kiel, Mascha Dabić aus Wien und Kathy Zarnegin aus Basel mit ihren Erstlingswerken der Jury gestellt. Die international besetzte Jury bestand aus Kennern des Literaturbetriebes: Elke Heinemann (Schriftstellerin und Publizistin, Berlin), Kurt Lanthaler (Autor, Bozen/Berlin), Manfred Papst (Journalist, Zürich), Gerhard Ruiss (Autor, Wien) und Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin, Wien).
Das Marmordorf Laas zeigte sich in den vergangenen Wochen im Zeichen der Bücher und der Dichtung, vor den Geschäften und Gasthäusern weisen Büchersäulen auf den etablierten Literaturpreis hin. Die Durchführung wird von der Raiffeisenkasse Laas, dem Betrieb Lasa Marmo, der Eigenverwaltung von Laas und von der Autonomen Region Trentino-Südtirol finanziell unterstützt.