KZ-Gedenkkomitee und der Schützenbund-Bezirk Bozen luden zu einer Gedenkfeier

Gedenkfeier gegen Faschismus in Blumau

Sonntag, 27. April 2025 | 19:40 Uhr

Von: ka

Blumau – Vor 85 Jahren war in Blumau (Gemeinde Karneid) ein faschistisches Konzentrationslager errichtet worden. Das KZ-Gedenkkomitee und der Schützenbund-Bezirk Bozen luden deshalb am Freitag, den 25. April, zu einer Gedenkfeier ein.

Das KZ „Campo di Concentramento Prato d’Isarco“ diente ab Neujahr 1941 bis September 1943 der Internierung der als staatsfeindlich gefährlich“ eingestuften Personen und Kriegsgefangenen.

Südtiroler Heimatbund/Schützen bereiten sich auf die Gedenkfeier vor.

In diesem Konzentrationslager waren anfänglich Hunderte von Freiheitskämpfern der Balkanstaaten, aufgrund ihres politischen Widerstandes gegen das Mussolini-Regime eingesperrt und in die ersten Arbeitslager nach Deutschland transportiert worden.

Auf ihnen folgten Angehörige der Commonwealth-Länder, vornehmlich aus Indien, Schottland und Australien, die in Nordafrika gegen die italienischen Kolonialtruppen kämpften.

Daran erinnert in der Breienbachstraße der vom KZ-Gedenkkomitee 2018 aufgestellte Gedenkstein mit den Worten: „Nie wieder Krieg und Faschismus“.

Südtiroler Heimatbund/Gedenkstein Blumau 2025.

Zahlreiche vor allem politische Prominenz konnte Meinrad Berger, Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes (SHB), bei der am 25. April stattgefundenen Gedenkfeier am Gedenkstein für die Opfer des faschistischen KZ Campo Isarco begrüßen.

So die beiden Gastredner: Den Rechtswissenschaftler und Ex-Regionalrats-Vizepräsident, Dr. Alexander von Egen und dem Welschtiroler Schütze Marcello Deluca, sowie das Bläserquartett der Musikkapelle Steinegg, das die Veranstaltung musikalisch umrahmen wird.

Weiters die Vizebürgermeisterin der Gemeinde Karneid, Martina Lantschner, die Bozner Stadträtin Johanna Ramoser und die ehemaligen Landtagsabgeordneten Eva Klotz und Pius Leitner, und die Bozner Publizistin und Redakteurin des Gesamttiroler Nachrichtenportals „Unser Tirol24“, Manuela Sartori.

Südtiroler Heimatbund/Die Redner Dritter von links Dr. Alexander von Egen, Vizebürgermeisterin Martina Lantscher und Karl Saxer, am Mikrofon Meinrad Berger.

Weiters den Heimatforscher und Karneider Gemeinderat Karl Saxer, Mitglied des Gedenkkomitees, den Stellvertretenden Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes Christoph Schmid und den Stellv. Bezirksmajor des Schützenbezirks Bozen, Robert Silvestri.

„Un Benvenuto“ alla delegazione degli Schützen den Tirolo Meridionale, im Namen aller den Stellvertretenden Landeskommandanten Umberto Facchinelli und den Bundesgeschäftsführer des Welschtiroler Schützenbundes, Ettore Facchinelli.

Un caro Benvenuto anche allo scrittore, herzlich Willkommen dem Schriftsteller und Buchautor Giuseppe Matuella, so Berger.

Danke für ihre Anwesenheit der Delegation des Tiroler Andreas-Hofer- Bundes (AHB) und dem Buchautor und Publizisten Günther Rauch, dem Wortgottesdienst-Leiter Karl Schroffenegger, den Marketenderinnen und Schützen sowie allen anwesenden Landsleuten, schloss der SHB- Obmannstellvertreter.

Südtiroler Heimatbund/Die Welschtiroler Schützenvertretung 2025.

Marcello Delucca, der auch Vertreter der Welschtiroler im Bundesausschuss des SHB ist, erinnerte in seiner Ansprache neben den Widerstandskämpfern Stefan Vallentinotti, seiner Schwester Maria Valentinotti, Clara Marchetto und Walter Caldonazzi besonders an Giovanni Battisti Daprà, der am Bozner Blutsonntag, den 24. April 1921 so schwer von den Faschisten verletzt wurde, dass er einige Tage später verstarb.

Die Verbrechen des deutschen und italienischen Faschismus und des Nationalismus können im christlichen Geist vergeben werden, aber sie dürfen niemals vergessen werden, so abschließend der Welschtiroler Schütze.

Gedenkredner Dr. Alexander Von Egen sprach in seiner Ansprache wie notwendig es ist, dass ein Volk seine eigene Geschichte kennt. Auch das Durchgangslager der Nationalsozialisten in der Reschen Straße in Bozen ist leider ein Teil unserer Geschichte, so der Rechtshistoriker. Er würdigte auch den verstorbenen Papst Franziskus, für den eine Schweigeminute abgehalten wurde.

Grußworte sprach Karneids Vizebürgermeisterin Martina Lantschner und rief alle zum Frieden auf.

Nach dem Gebet des Wortgottesdienstleiters Karl Schroffenegger ließ Robert Silvestri, stellvertretender Beziksmajor des Schützenbezirks Bozen, zu Ehren der Opfer des Faschismus, eine Ehrensalve abfeuern.

Äußerst symbolträchtig die Kranzniederlegung: Drei Frauen, Eva Klotz, Manuela Sartori und Stadträtin Johanna Ramoser legten einen Kranz am Gedenkstein nieder.

Nach der Landeshymne dankte Gemeinderat Karl Saxer allen Teilnehmern für ihr Kommen.

Die Veranstaltung wurde mit freiwilligen Spenden und vom Südtiroler Heimatbund gemeinsam finanziert.

Bezirk: Eisacktal

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