Von: mk
Bozen – Heuer findet der Gedenkgottesdienst für Josef Mayr-Nusser am 24. Februar nicht in Lichtenstern am Ritten statt, da dort die Kirche restauriert wird, sondern im Dom von Bozen. Der Gottesdienst beginnt um 9.00 Uhr und wird vom diözesanen Kirchensender „Radio Grüne Welle“ direkt übertragen. Abt Eduard Fischnaller CR wird der Eucharistiefier vorstehen.
Am 24. Februar 1945 ist Josef Mayr-Nusser auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau in einem Viehwaggon bei Erlangen gestorben. „Nur drei Wochen vor seiner Seligsprechung bekommt dieser Gedenkgottesdienst ein besonderes Vorzeichen und eine besondere Aufmerksamkeit“, betont Postulator Josef Innerhofer, der darauf hinweist, dass diese verbleibenden Wochen genützt werden sollen, um sich mit der Person und der Botschaft von Josef Mayr-Nusser auseinander zu setzen. Josef Mayr ist ein Vorbild im Umgang mit den Armen, den Flüchtlingen, den Notleidenden: In der gelebten Nächstenliebe bekommt der christliche Glaube „Hand und Fuß“; hier beweist sich, ob der Glaube alltagstauglich ist, denn Glaube ohne Liebe ist nicht glaub-würdig. Davon hat Josef Mayr als Mitglied der Vinzenzkonferenz Zeugnis gegeben. Diese Liebe ist aber nicht beschränkt auf die Sympathischen oder auf die Einheimischen.
Josef Mayr ist auch ein Vorbild für die Jugend: Keine zaghafte Nachfolge, sondern ganz konsequent wollte Josef seine Berufung als Christ leben. Er hat aufgezeigt und vorgelebt, dass der Glaube nicht nur am Sonntag gefeiert, sondern tagtäglich im Alltag praktiziert wird. Josef Mayr ist vor allem auch ein Vorbild für die katholischen Vereine und Verbände: Er hat Verantwortung übernommen und hat viel über die Bedeutung des „K“ bei der „Katholischen Aktion“ gesagt und geschrieben, vor allem aber dieses „K“ vorgelebt und Zeugnis davon gegeben.
Schließlich ist Josef Mayr ein Vorbild für alle Gläubigen: Der Glaube scheint heute zu „verdunsten“, die Glaubensweitergabe zu bröckeln, teilweise gar abzubrechen. Die Antwort auf diese Herausforderung sind Menschen wie Josef Mayr-Nusser, die sich um eine persönliche Beziehung zu Christus bemühen und aus dieser Begegnung leben. Als Getaufte gilt es Profil zu gewinnen, der Berufung zu einem Glauben als Beziehung zu einem persönlichen Gott nachzugehen, mutig zu diesem Profil zu stehen und diese Berufung mit Freude und Stolz in Wort und Tat zu bezeugen. Denn das einzige Evangelium, das die Menschen heute noch lesen, ist das Leben der Christen selbst.