Von: mk
Meran/Brixen/Bruneck/Schlanders – Es ist ein wahrer Publikumsliebling: Bereits zum 15. Mal findet das oew-Filmfestival in Meran, Brixen, Bruneck und Schlanders statt, dieses Mal unter dem Leitsatz „Gegen den Strom“. Vom 5. bis zum 9. November bringt die oew – Organisation für Eine solidarische Welt unzähligen Ober- und Berufsschülerinnen und -schülern Themen nahe, die den Puls der Zeit wiederspiegeln.
Die fünf Filme der diesjährigen Ausgabe erzählen von Menschen, für die in der Gesellschaft kein Platz vorgesehen ist. Aufgrund ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Identität, ihrer sozialen Schicht, ihres gesundheitlichen Befindens oder ihres Werdegangs werden sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Ihre Geschichten zeigen, dass es sich lohnt „gegen den Strom“ anzuschwimmen und sich einen Platz und die eigenen Rechte zu erkämpfen.
Monika Thaler begleitet das Filmfestival für die oew. Sie erklärt: „Mit der diesjährigen Filmauswahl möchten wir den Jugendlichen mehr Sensibilität für soziale Themen vermitteln. Obdachlosigkeit, Sexismus und Transidentität sind in unserer Gesellschaft noch immer Tabus. Indem wir sie thematisieren, geben wir den Jugendlichen eine Chance, sich mit ihnen reflektiert auseinanderzusetzen.“
Die Filmreihe startet am 5. November im Ariston Saal in Meran und am 6. November im Kulturhaus Schlanders mit einer Geschichte über eine Frau, die sich traut: „Die göttliche Ordnung“ erzählt von der jungen Hausfrau Nora, die sich in den 1970-ern für das Wahlrecht der Frauen einsetzt und gegen eine verstaubte Sexualmoral ankämpft. Am 6. November wird im UFO Bruneck die Geschichte eines jungen Palästinensers in Jerusalem erzählt, der sich in „Mein Herz tanzt“ in der israelischen Gesellschaft behaupten muss. „Ich, Daniel Blake“, der am 7. November in Bruneck gezeigt wird, ist hingegen die Geschichte eines 59-jährigen Engländers, der plötzlich auf Sozialhilfe angewiesen und im Bürokratiedschungel zum Scheitern verurteilt ist.
Tags darauf kann im Brixner Forum der Film „3 Generations“ in italienischer und englischer Sprache angesehen werden. Er erzählt vom 16-jährigen Ray, der mit seinem Wunsch einer Hormontherapie, mit der er körperlich zum Jungen wird, das Familienleben auf den Kopf stellt. Den krönenden Abschluss bildet am 9. November der Dokumentarfilm „Der sechste Kontinent“, der vom Alltagsleben der Menschen im Haus der Solidarität in Brixen erzählt. Auch die dort lebenden Menschen versuchen trotz eines von Sucht, Obdachlosigkeit, Krankheit oder Flucht geprägten Lebens einen Platz in der Gesellschaft zu finden.
„Beim oew-Filmfestival bringen wir jedes Jahr etwa 2.000 Schüler*innen Themen näher, die mit reiner Theorie nicht immer spürbar werden“, so oew-Geschäftsführer Matthäus Kircher über das erfolgreiche Festivalkonzept. Die Emotionen hingegen, die ein Film wachrufe, schaffen Erfahrungswerte, mit denen Lehrer*innen und Schüler*innen gut arbeiten können.
Interessierte finden alle Termine und weitere Informationen auf der Webseite www.oew.org/filmfestival. Zum Paket für Schulklassen gehört auch die Nachbereitung des Films durch Expertinnen und Experten und umfangreiche Infomaterialien dazu. Die Anmeldungen für das oew-Filmfestival werden derzeit von Verena Gschnell unter Tel. 0472 208209 und via Mail an verena.gschnell@oew.org entgegengenommen.