Von: mk
Bozen – „Ich bitte euch, gerade in diesen schweren Zeiten in irgendeiner Weise allen zu zeigen, dass die Chöre noch da sind, denn gerade jetzt brauchen wir Kultur!“ Diese Worte richtete Landesrat Philipp Achammer an die Vertreter der Chöre des Südtiroler Chorverbandes, der am 28. Oktober seine Vollversammlung als Videokonferenz abhielt. Verbandsobmann Erich Deltedesco freute sich über die zahlreiche Teilnahme der Chorverteter an der virtuellen Sitzung. Auf dem Programm stand vor allem der Rückblick auf das Arbeitsjahr 2019, in dem der Chorverband noch sein reiches Programm anbieten konnte. Zugleich wurde auch mit Optimismus in die Zukunft geblickt.
„Mit einer gewissen Wehmut“ blickte Geschäftsführer Dietmar Thanei auf das Tätigkeitsjahr 2019 zurück und erinnerte an die vielen Veranstaltungen, die momentan nicht mehr möglich sind: So hatte der Chorverband elf sehr gut besuchte mehrtägige Schulungen angeboten, darunter auch die beliebten Sommerkurse für Kinder und Jugendliche, die Kindersingwoche in Tisens, die Bubensingwoche und die Musicalwochen. Es habe auch viele „Augenblicke der Begegnung“ gegeben: Ein Höhepunkt war der Festakt zum 70-jährigen Bestehen des Chorverbandes gewesen, aber auch die Bezirkskonzerte, Kulturreisen und Chörefestivals in den Bezirken. Ein wichtiges Ereignis war das 7. Gesamttiroler Wertungssingen in Auer gewesen, an dem sich das „hohe Niveau“ der Gesamttiroler Chor- und Gesangskultur gezeigt habe. Mit dem Schulamt führte der Südtiroler Chorverband zum 18. Mal das Projekt „klang“ durch, das das Singen in der Grundschule fördern will. Der Landesjugendchor Südtirol hatte sich zu neun Proben versammelt und drei gut besuchte Konzerte gegeben. Thanei bedankte sich bei den Partnerverbänden für die gute Zusammenarbeit: „Gerade in dieser Zeit ist es wichtig die Kräfte zu bündeln!“
„Versuchen wir zuversichtlich nach vorne zu schauen!“, sagte Verbandschorleiterin Renate Unterthiner in ihrem Ausblick auf die musikalische Tätigkeit der Chöre und des Chorverbands. So gab sie gleich das Wort einer Kindersinggruppe, die „Let´s say Hello“ für alle Sitzungsteilnehmer sang. „Singen macht Mut“, sagte die Verbandschorleiterin. In diesem Sinne werden auch unter schwierigen Bedingungen Projekte geplant. So gelang es einen Lehrgang für Chorleiterausbildung an einigen Musikschulen einzurichten. In Brixen und Auer besuchen ihn vier Personen, in Naturns läuft der Lehrgang schon das zweite Jahr, in Bruneck startet er 2020/21. „Motiviert eure Sänger und Sängerinnen, an diesem Lehrgang teilzunehmen!“, sagte Unterthiner. Ein wichtiges Projekt sei auch der „Landeskinderchor“ für Kinder von acht bis elf Jahren und der „Landesjuniorchor“ für Jugendliche von zwölf bis 16 Jahren. Hier soll gesangsfreudigen und begabten Kindern die Möglichkeit geboten werden, mit anderen Kindern zu singen. Die Chöre wird es in allen drei Landesteilen geben, sie werden zwei Probetage und ein gemeinsames Konzert absolvieren. Aufgrund der momentanen Situation wird man vielleicht im Frühjahr mit dem Vorsingen und den Proben beginnen. Der dritte Schwerpunkt des Chorverbandes im musikalischen Bereich ist das „Singende Klassenzimmer“, das in Zusammenarbeit mit den Schulen das Singen in der Schule fördern soll. Das Projekt wurde vorerst auf nächstes Jahr verschoben.
Verbandsobmann Erich Deltedesco dankte allen ehrenamtlichen Mitarbeitern im Verband und im Vorstand für ihren Einsatz. Sein Dank galt auch allen Sponsoren, allen voran der Südtiroler Landesregierung. Als deren Vertreter rief Landesrat Philipp Achammer die Chöre auf, optimistisch zu bleiben, die Moral hochzuhalten, aber auch die Regeln immer einzuhalten.