Von: ka
Bozen – Vor zehn Jahren hat die Gemeinde Bozen den Platz zwischen Romstraße und Triest Straße nach den Geschwistern Hans und Sophie Scholl benannt, die wegen ihrer Tätigkeit in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurden. 2017 wurde dann endlich auch auf unser Drängen hin eine Stele im Park errichtet, die an die Geschwister Scholl und ihren Einsatz erinnert, so SHB-Obmann Roland Lang.
Dieses Jahr wäre Sophie Scholl, geboren im Mai 1921, 100 Jahre alt geworden. Wegen ihres friedlichen Einsatzes für Gerechtigkeit und ein demokratisches Deutschland wurde sie mit 21 Jahren Opfer der Nazi- Diktatur und durch das Fallbeil ermordet.
In einem Brief an ihren Freund Fritz Hartnagel am 9. April 1940 schreibt Sophie Scholl:
“Manchmal graut mir vor dem Krieg, und alle Hoffnung will mir vergehen. Ich mag gar nicht dran denken, aber es gibt ja bald nichts anderes mehr als Politik, und solange sie so verworren ist und böse, ist es feige, sich von ihr abzuwenden.”
„Weiße Rose“ hat auch einen Tirol-Bezug: Christoph Probst, geboren in Murnau in Bayern, kam im Herbst 1942 zum Medizinstudium nach Innsbruck. Hier wurde der 23-Jährige – seine Frau hatte gerade das dritte Kind geboren – am 19. Februar 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ verhaftet.
Zu seinem 65. Geburtstag wurde zum Gedenken an ihn am 6. November 1984 am Ehrenmal vor dem Universitäts-Hauptgebäude eine Gedenktafel angebracht. Die Stadt Innsbruck benannte 1994 auf Antrag der Österreichischen Hochschülerschaft den Platz vor der Universität in „Christoph-Probst-Platz“.
Leider kann eine größere Gedenkfeier wegen der Epidemie dieses Jahr nicht stattfinden, dennoch ist es schön, dass auch Bürgermeister Caramaschi am 22. Februar, dem Todestag der Jugendlichen, diese ehren wird.
Der SHB hat bereits heute, am Vortag der Ermordung von Sophie Scholl, ihres Bruders Hans und Christoph Probst in ehrendem Gedenken an diese tapferen Jugendlichen Blumen an der Stele im Geschwister Scholl Platz niedergelegt.
Die Ideale und das Schicksal dieser jungen deutschen Widerstandskämpfer sind leider in Südtirol wenig bekannt. Es wäre Aufgabe der Universität Bozen, Aufklärung in Form einer Tagung sowie die Wanderausstellung zur Widerstandsgruppe Weiße Rose in Südtirol zu zeigen, so Obmann Roland Lang.