Von: luk
Meran – Bei der Erhebung der Biodiversität der Nachtfalter in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff wurde das Wiener oder Große Nachtpfauenauge (Saturnia pyri), mit bis zu 16 Zentimeter Flügelspannweite, nachgewiesen.
Mit Mag. Dr. Peter Huemer, Wissenschaftler der Tiroler Landesmuseen in Innsbruck, haben die Gärten im Rahmen des Gartenmottos „Diversity“ den Startschuss zur Erhebung der Biodiversität der Nachtfalter im Areal der Gärten gegeben. Diese Insektengruppe von hoher ökologischer Bedeutung wurde in den Gärten noch nie erfasst, obwohl Nachtfalter etwa 95 Prozent des Bestandes von etwa 3200 Schmetterlingsarten in Südtirol ausmachen. Die repräsentative systematische Erhebung der Falter-Artenvielfalt in ausgewählten Gartenarealen dient als Basis für zukünftige Projekte zur Förderung der Biodiversität in Trauttmansdorff und gleichzeitig als wissenschaftliche fundierte Grundlage für zukünftige Projekte in der nachhaltigen Gartenvermittlung.
Highlight unter den Funden war das Wiener oder Große Nachtpfauenauge (Saturnia pyri), mit bis zu 16 Zentimeter Flügelspannweite der größte Falter Europas. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf die warmen Zonen des Mittelmeerraumes bis in den Mittleren Osten und auf die wärmsten Zonen in Zentraleuropa. Das Wiener Nachtpfauenauge gehört zu der Familie der Pfauenspinner. Der ausschließlich nachtaktive Falter ist vor allem im Mai und in der ersten Junihälfte zu finden. Sein großes Ziel ist dann die Partnersuche.
Der Falter nimmt während seines kurzen Lebens von etwa ein bis zwei Wochen keinerlei Nahrung zu sich. Die Männchen können das Weibchen weder sehen noch hören, dafür aber umso besser riechen, und zwar mit den Fühlern. Die männlichen Fühler sind durch die extreme Fiederung die perfekten Antennen und reagieren bereits auf wenige Moleküle des weiblichen Sexuallockstoffes. So kann das Weibchen ein Männchen mit seinem „Parfüm“ aus bis zu unglaublichen zehn Kilometer Entfernung anlocken!
Das Wiener Nachtpfauenauge ist vielerorts gefährdet und auch in Südtirol selten geworden.
Beobachtungen der Art können einen wichtigen Beitrag zur Bestandserhebung leisten. Sollten Sie das Wiener Nachtpfauenauge bei Ihren nächtlichen Spaziergängen oder im Garten entdecken, können Sie das Foto davon an die Gärten von Schloss Trauttmansdorff senden.
Die ersten fünf Teilnehmer erhalten das neue Gartenbuch „Pflanz Dir was!“ der Gärten.
Einsendungen an die Gartenkuratorin: Karin.kompatscher@provinz.bz.it