Von: ka
Ritten/Lichtenstern – Das älteste Bildungshaus Südtirols, das Waldhaus von Lichtenstern, wurde umgebaut und ist ab sofort bezugsfertig. Als erste Veranstaltung im neu renovierten Waldhaus fand am heutigen Samstag die Vollversammlung des Vereins „Haus der Familie“ statt. Im vergangenen Jahr wurden allein im Haupt- und Wiesenhaus des Rittner Bildungszentrums 560 Veranstaltungen statt. Im Vergleich zum Vorjahr 2017 wurde 2018 ein Plus von drei Prozent an Teilnehmertagen verzeichnet. Vereinspräsident Heiner Oberrauch gab bekannt, dass Südtirols Familienseelsorger Toni Fiung ab Herbst seinen Wirkungsort von Bozen ins Haus der Familie verlegen wird. Toni Fiung gibt sein diözesanes Amt als Leiter des Ehe- und Familienreferats ab und führt seine Beratertätigkeit für Paare am Ritten fort.
Das Bildungszentrum Haus der Familie verzeichnet beeindruckende Zahlen: 15.500 TeilnehmerInnen kamen im vergangenen Jahr 2018 zu Kursen, Tagungen, Seminaren und Sommerwochen (+ 1.500 im Vergleich zu 2017). 38.500 Teilnehmertage wurden verzeichnet (+ 1.200 im Vergleich zu 2017). Die Nächtigungen und Essen pendelten sich im Vergleich zum Vorjahr bei 25.000 Übernachtungen und knapp 80.000 ausgegebenen Mahlzeiten ein. Inhaltlich am stärksten gefragt waren Angebote zu Familie, Erziehung und Partnerschaft.
Große bauliche Maßnahmen prägten im Jahr 2018 das Haus der Familie: Als ältestes Bildungshaus Südtirols wurde das Waldhaus als ein wichtiger Teil des Bildungszentrums komplett erneuert und bietet ab sofort unter anderem als Selbstversorgerhaus neue Möglichkeiten an. Außerdem wurden die Bäder im ersten und zweiten Obergeschoss im Haupthaus erneuert und der Speisesaal neu eingerichtet.
Das Haus der Familie sei auf die Zukunft vorbereitet, betonte Vereinspräsident Heiner Oberrauch bei der Vollversammlung am Samstag. Obwohl Pessimisten aufgrund steigender Trennungszahlen von Paaren, sinkender Geburtenraten und zunehmender Patchworkfamilien den Niedergang der Familie beklagen, zeige die Realität, dass Familie in Südtirol lebendiger sei denn je. Es gelte, mit hellhörigen Antennen die Zeichen der (Familien)Zeit zu erkennen und die Angebote entsprechend auszurichten. Besonders der interkulturelle Austausch ist dem Vereinspräsidenten wichtig. Auch Direktor Elmar Vigl betonte, dass Familien und Paare Unterstützung bräuchten. Der gesellschaftliche Druck, hohe Anforderungen bei der Arbeit und der gleichzeitige Wunsch, gute Eltern zu sein, bringe Menschen an ihre Grenzen, sagte Elmar Vigl. Es gelte, ihre Freude an Bildung zu stärken und Anmeldehürden zu nehmen.
Präsident Heiner Oberrauch freut sich über die Bereitschaft von Familienseelsorger Toni Fiung, der sich in Absprache mit Bischof Ivo Muser bereit erklärt hat, ab Herbst den Schwerpunkt seiner Tätigkeit in das Haus der Familie auf den Ritten zu verlegen.
In Kürze organisiert das Bildungszentrum zum fünften Mal die Sensibilisierungsaktion „MutterNacht“: Bei einer Fachtagung am 10. Mai am Ritten und bei einer offenen Veranstaltung für Interessierte am 11. Mai in Bozen will das Haus der Familie unter dem Motto „Af oanmol do“ das Thema der Frühgeburten aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Außerdem plant das Bildungszentrum heuer die Erneuerung seiner Webseite.
23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen im Haus der Familie für die eigenen Bildungsangebote und Gastveranstaltungen, für die Versorgung und Unterbringung der Gäste, für die Pflege des Hauses und der Außenanlagen. Ein ehrenamtlicher Vorstand von fünf Personen unterstützt die Direktion und gibt die langfristige Richtung vor.