Mit 3.500 Euro dotierter Preis

Helga Plankensteiner erhält Jazzpreis der Stadt Innsbruck

Donnerstag, 15. November 2018 | 17:40 Uhr

Von: bba

Pfalzen/Innsbruck – Am 13. November 2018 wurde im Tonsaal der BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) in Innsbruck im Rahmen einer feierlichen Zeremonie und eines Konzerts der Preisträger, der Jazzpreis der Stadt Innsbruck an die aus Pfalzen stammende Südtiroler Jazzsaxophonistin, Sängerin und Komponistin Helga Plankensteiner verliehen.

Die Laudatio hielt der bekannte Tiroler Saxophonist Florian Bramböck. Der mit 3.500 Euro dotierte Preis wurde vom Verein “TonArtTirol”, kurz TAT initiert. Der Verein, der 2012 von Tiroler Jazzmusikern gegründet wurde, widmet sich ganz besonders der Förderung der regionalen Jazz- und Improvisationsszene. Neben zahlreichen Veranstaltungen verleiht der Verein alljährlich im Herbst den TAT-Jazzpreis. Dieser besteht aus drei Preisen, wovon einer, der Jazzpreis der Stadt Innsbruck, von der Stadt Innsbruck gestiftet wird. Dieser wird an eine herausragende Musikerpersönlichkeit vergeben, welche ihr zentrales Wirken seit längerer Zeit in Tirol hat.

Helga Plankensteiner wurde neben ihrer internationalen künstlerischen Tätigkeit auch für ihre pädagogische und organisatorische Arbeit im Jazzbereich ausgezeichnet. Den Nachwuchspreis erhielt der junge Tiroler Gitarrist Christian Hauser, den TonArt Spezialpreis erhielt Harry Treindl für sein Multimediaprojekt „Cyclus IV“

Helga Plankensteiner studierte klassisches Saxophon bei Florian Bramböck am Konservatorium in Innsbruck und Jazz am Konservatorium Trient. Weiters besuchte sie zahlreiche Jazzworkshops unter anderem mit Dick Oats, Steve Slagle, Gary Bartz, Bobby Watson, Bob Bonisolo, Heinrich von Kalnein, Sandro Gibellini. 1994 machte sie Theatererfahrung als Sängerin in der “Dreigroschenoper” in Meran “Rocky Horror Show” in Bozen. Theatermusik für das Stadtheater Bruneck (“Medea”, “Ab Jetzt”). Mitarbeit als Saxophonistin im Stadtheater Bozen. 1999 gewann sie den Big Band – Wettbewerb der „AMJ“ in Siena, 2000 kam sie ins Finale des Wettbewerbs des „National Orchestra de Jazz“ in Paris. Big Band-Workshops mit dem „Orchestra Laboratorio“ aus Trient, mit Matthias Rüegg, Bruno Tommaso, Maria Schneider, John Surman und Carla Bley.

Sie spielt mit ihren Ensembles bei zahlreichen Jazzfestivals im In- und Ausland unter anderem Nizza Jazzfestival, Verona Jazz,  Alpentoene (CH), Jazzfestival Krakau, Danzig (PL), San Sebastian (E), Alpenjazzfestival (D), Jazzfestival Bukarest (RO), Veneto Jazz, Villa Celimontana Rom, Nonsolejazz, Clusone Jazz, Berlin, Festival dei Due Laghi, Muggia Jazz Festival, MI-TO, Brianza Blues, Kempten Jazzfrühling, Idstein Jazzfestival, Bigbandfestival Lietikon, St. Moritz Jazz Festival, Serravalle Outlet Jazz Festival, Krakovia Jazz Festival, Danzig, Most & Jazz, Percfest Laigueglia, Veneto Jazz, Jazzfestival Peitz, Torino Jazz Festival, Trieste Loves Jazz,  um nur einige zu nennen.

Hervorzuheben ist ihr Engagement bei der Carla Bley Bigband (USA), dem Torino Jazz Orchestra (unter anderem mit Solisten wie Tom Harrell, Dusko Goykovich, Valery Ponomarev, Francesco Cafiso und Uri Caine), und dem Italian Sax Ensemble. Außerdem dirigiert sie das Ensemble  “SWEET ALPS” mit Solisten wie Gianluigi Trovesi, Florian Bramböck, Michel Godard, Gianluca Petrella und Matthias Schriefl.

2009 und 2013 wurde sie von der Zeitschrift Musica Jazz unter die besten zehn neuen Talente gewählt.

Eigene Projekte waren Fifth Side (internationale Frauenband), mit Francesca Hart und Ilona Damiencka, El Porcino Organic mit Mauro Ottolini, Paolo Mappa und Michael Lösch, das Helga Plankensteiner Quintet mit einer Hommage an Frida Kahlo. Zur Zeit leitet sie Bands wie “Plankton” mit Matthias Schriefl und Gerhard Gschlössl. und die Balkanjazzband Revensch.

Ihr neuestes Projekt, Barionda  ist ein Ensemble mit vier Baritonsaxofonen und Schlagzeug. Mit dabei sind Florian Bramböck, Javier Girotto, Giorgio Beberi und Robert Kainar.

Seit 2017 spielt sie bei dem Wolfgang Schmidtke Orchestra unter anderem mit Gerd Dudek und Gerhard Gschlössl, das dem Repertoire von Thelonious Monk gewidmet ist, das auf der Cd “Monk” festgehalten wurde. Außerdem spielt sie bei dem Tiroler Frauenjazzorchester und dem Jazzorchester Tirol.

Sie war Solistin bei den Südtiroler Festspielen in Toblach mit dem Haydn Orchester unter der Leitung von Gustav Kuhn.

Helga Plankensteiner unterrichtet zur Zeit an den Musikschulen Lana und Meran. Ihre Schülerbands „Two By Two“, „Chaotix“ und “Desaster” gewannen mit ihren Arrangements den österreichischen Wettbewerb Podium Jazz.Pop.Rock. Mit diesen Bands nimmt sie eine Cd mit dem Titel “Jazz for Kids” auf.

Sie leitet seit 2015 die Südtiroler Jugendbigband, mit der sie 2017 die Ausschreibung der SIAE “Sillumina” gewonnen hat und elf Konzerte in Südtirol, Österreich  und Deutschland machen konnte.

Ihre Cds enthalten zumeist eigene Kompositionen oder eigenwillige Arrangements von bekannten Songs. Ab 2012 widmet sie sich auch der zeitgenössischen Musik und schreibt die Musik für „Sulle Vette“ im Rahmen Festivals Sonata Island und im Rahmen des Festivals für Zeitgenössische Musik Bozen, die Komposition “Labyrinth” für das Ensemble Windkraft und Trois für ein Holzbläsertrio der Musikschule Lana. 2014 schreibt sie “Re:animation” für  das Festival Zeitgenössischer Musik Bozen (Ensemble Windkraft) und Connection I für Orgel und Turbosax, Schüler/innen der Musikschule Lana (Gemeinschaftskompositon mit Michl Lösch für den Künstlerbund), 2018 “Bubo Bubo” für das Kammerorchester Innstrumenti, “InFormation” für das Haydn Orchester.

Seit 2007 Präsidentin des Vereins Sweet Alps, organisiert sie zusammen mit Michael Lösch das Festival LANA MEETS JAZZ. Seit 2014 ist sie künstlerische Leiterin in der Laurin Bar in Bozen zusammen mit Michl Lösch. Seit 2017 gestaltet sie zusammen mit Michael Lösch die wöchentliche Sendung “Abenteuer Jazz” auf Rai Südtirol.

 

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