Ausstellung in der Festung Franzensfeste

Hitler entsorgen – vom Keller ins Museum

Freitag, 28. März 2025 | 10:32 Uhr

Von: mk

Franzensfeste – Am 5. April um 11.00 Uhr wird in der Festung Franzensfeste die Ausstellung „Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum“ eröffnet. Es handelt sich um eine Ausstellung des Wiener Museums „Haus der Geschichte Österreich“ (hdgö), dessen Direktorin Monika Sommer Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Festung Franzensfeste ist.

Was tun mit den Überbleibseln des Nationalsozialismus? Sollen sie entsorgt werden? Gehören sie ins Museum? Ist es vertretbar, sie auf Flohmärkten oder im Internet zu verkaufen? Und wie beeinflussen solche Objekte unsere Erinnerungskultur? Sind sie bloße Zeugnisse der Vergangenheit, gefährliche Symbole oder Instrumente der Aufarbeitung? Anhand von elf Schenkungen aus der Sammlung des hdgö, wie etwa bronzenen Hitler-Büsten oder einem Wehrmachtszelt, beleuchtet die Ausstellung zentrale Aspekte dieses Themas. Diese Objekte erzählen nicht nur von der Geschichte des Nationalsozialismus, sondern auch davon, wie sich der Umgang mit ihnen über die Jahrzehnte verändert hat.

In der Festung Franzensfeste wird die Ausstellung um eine regionale Perspektive erweitert, ganz im Sinne von „Hitler entsorgen – und Mussolini gleich mit“. Schließlich stellt Südtirol einen Sonderfall dar, da es im Zangengriff zweier Diktaturen stand, des Faschismus und des Nationalsozialismus. Die Ausstellung zeigt daher Objekte aus Südtiroler Museen und Archiven sowie private Leihgaben, die das Erbe der beiden Diktaturen dokumentieren und sowohl als Relikte der damaligen Zeit als auch als Erinnerungsträger fungieren.

Ein interaktiver Ausstellungsteil lädt zudem dazu ein, sich selbst mit der Frage auseinanderzusetzen, wie man mit Objekten aus Nationalsozialismus, Faschismus oder Diktaturen im Allgemeinen umgehen würde.

An der Eröffnung nehmen Museumsdirektor Emanuel Valentin und folgende Fachleute teil, die sich an einer Podiumsdiskussion beteiligen: der Ausstellungskurator und hdgö-Mitarbeiter Stefan Benedik, der Historiker und Co-Kurator Andrea di Michele, der Historiker und ehemalige Landtagsabgeordnete Hans Heiss, die Historikerin Eva Pfanzelter und die Künstlerin Esther Strauß. Die Moderation übernimmt die Projektleiterin der Ausstellung, Co-Kuratorin und Mitarbeiterin der Festung Franzensfeste Sandra Mutschlechner. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von Peter Burchia.

Bezirk: Wipptal

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