Von: mk
Schlanders – Nicht nur für die beruflichen Mitarbeitenden ist Austausch und Vernetzung wichtig, auch für ehrenamtliche Vorstände. Bei den Bezirkstreffen der Jugenddienste passiert genau dies: Kontakte knüpfen, Ideen- und Erfahrungsaustausch. Dieses Jahr finden die Bezirkstreffen, welche von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) organisiert werden und schon längst zur Tradition geworden sind, an Orten statt, die Begegnung schaffen, ein Stück Heimat sind, junge Menschen auf einem Abschnitt ihres Lebens begleiten und versuchen, das Selbstwertgefühl der jungen Menschen zu steigern. Das Bezirkstreffen in Schlanders fand im Haus Slaranusa der Lebenshilfe statt.
Gedankenaustausch und Vernetzung
Gedankenaustausch und Vernetzung stehen bei den Bezirkstreffen für die ehrenamtlich Tätigen der Jugenddienste im Mittelpunkt. Im Mittelpunkt der vier Bezirkstreffen stehen diesmal jene jungen Menschen, die (sozial) benachteiligt oder individuell beeinträchtigt sind, die einer besonderen Unterstützung bedürfen, die sich nicht in unserem starren „System“ zurechtfinden. Zu Gast waren die Jugenddienste im Bezirk Vinschgau bei der Lebenshilfe im Haus Slaranusa, wo Martin Nagl vom Arbeitsverbund einen Einblick in die Tätigkeit gab.
Inklusion auch Thema der Jugenddienste
In der „inklusiven“ Gesellschaft soll allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich sein, unabhängig von körperlichen, geistigen und seelischen Beeinträchtigungen, aber auch unabhängig von Geschlecht, sozialer Herkunft, ökonomischen Rahmenbedingungen, Religion, Bildungsgrad, Migrationshintergrund und sexueller Orientierung. Dies ist Teil der Mission und des Auftrages der Jugendarbeit in Südtirol. Wie wichtig Inklusion ist, unterstrich auch Martin Nagl von der Lebenshilfe. Inklusion und ein nachhaltiges und „echtes“ Interesse der Zusammenarbeit ist wichtig. Der Arbeitsverbund versucht, den KlientInnen die positiven Seiten von Arbeit zu vermitteln. Dies sind Erfahrung von Lebenssinn durch sinnvolle Betätigung, Steigerung des Selbstwertgefühls, Entfaltung der Persönlichkeit, Strukturierung des Alltags, Anerkennung in der Gesellschaft, Intensivierung sozialer Kontakte und vieles mehr. Wichtig dabei ist das personenzentrierte Arbeiten, d.h. den Menschen in den Mittelpunkt stellen, Angebote und Rahmenbedingungen soweit möglich auf den Menschen zuschneiden. Inklusion, nach „außen“ zu gehen ist dabei ein großes Thema. Nachhaltiges und „echtes“ Interesse der Zusammenarbeit ist gefragt, manchmal scheitert es jedoch an den vorhandenen Rahmenbedingungen. Die ehrenamtlichen Vorstände der Jugenddienste unterstrichen die Wichtigkeit der Inklusion und weißen ebenso auf die Schwierigkeiten von niederschwelliger Zusammenarbeit aufgrund der Bürokratie und strikten gesetzlichen Rahmenbedingungen hin.
Die Jugenddienste tragen dazu bei, dass junge Menschen eingebunden werden
Der Austausch zwischen den Jugenddiensten zeigte die Vielfalt der Handlungsfelder und die Verankerung und Wahrnehmung der Bedürfnisse vor Ort auf. Alle Anwesenden unterstrichen die Wichtigkeit der beruflichen Mitarbeitenden, auf welche die Vorstände, welche die Geschicke des Jugenddienstes ehrenamtlich leiten, bauen können. Die Jugenddienste tragen dazu bei, dass sich junge Menschen stärker mit der jeweiligen Gemeinde verbunden fühlen und sich dort auch engagieren, gerade für die ländlichen Gemeinden ist dies sehr wichtig. Die Jugenddienste sorgen dafür, dass die Belange junger Menschen bei Entscheidungsträgern gehört werden. Damit die Begleitung der jungen Menschen in ihrer Entwicklung zu mündigen Persönlichkeiten bestmöglich gelingen kann, ist es unumgänglich, in den Netzwerkaufbau, auch über den eigenen Bereich hinaus, zu investieren.