Von: luk
Bozen – Zehn zusätzliche Mitarbeiter für Integration werden an Südtirols Schulen im kommenden Schuljahr zur Verfügung stehen, ab 2018/19 sollen weitere 40 hinzukommen. Die Landesregierung hat den Stellenausbau heute auf Vorschlag von Personallandesrätin Waltraud Deeg beschlossen.
An Südtirols Schulen werden seit Abschaffung der Sonderschulen in den 1970er Jahren alle Kinder und Jugendlichen, mit und ohne Behinderung, gemeinsam unterrichtet. Da dies im deutschen Sprachraum nicht die Regel ist, kommt dem inklusiven “Südtiroler Modell” nach wie vor große Beachtung zu. Immer wieder wird in deutschen und österreichischen Medien das Südtiroler Modell als beispielhaft dargestellt.
Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung an Südtirols Schulen hat allerdings stark zugenommen, wie eine Analyse der für Integration zuständigen Inspektoren der drei Schulämter belegt. Da die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration mit 354,4 Vollzeiteinheiten gleich geblieben ist, beklagen die Inspektoren einen Rückgang der Betreuungsstandards.
Um dem entgegen zu wirken, hat Personallandesrätin Waltraud Deeg der Landesregierung heute einen Vorschlag zur Aufstockung der an den Schulen tätigen Integrationsmitarbeitenden vorgelegt. Demnach soll das Kontingent bereits mit dem kommenden Schuljahr 2017/18 um zehn Vollzeitstellen und im Schuljahr 2018/19 um 40 Stellen aufgestockt werden.
Die Landesregierung stimmte dem Ausbau des Mitarbeiterstabs für Integration an den Schulen zu und genehmigte auch die zusätzlichen Kosten von 167.000 Euro im laufenden Jahr, 1.167.000 Euro im Jahr 2018 und 2.500.000 im Jahr 2019. Die heute von der Landesregierung beschlossene Änderung soll über den Nachtragshaushalt auf den Weg gebracht werden, erklärte im Anschluss an die Regierungssitzung Landeshauptmann und Finanzlandesrat Arno Kompatscher. Für Bildungslandesrat Philipp Achammer ist die Aufstockung einem Bekenntnis zum inklusiven Schulmodell gleich.