Von: apa
Seit Donnerstagnacht steht nun endgültig fest, wie das Teilnehmerfeld des großen Finales beim 68. Eurovision Song Contest am Samstag zusammengesetzt ist – und nun kommt wieder Bewegung in den Favoritenreigen. Österreichs Kandidatin Kaleen schiebt sich demnach mit ihrer technoangehauchten Tanznummer “We Will Rave” langsam nach vorne in der Gunst der internationalen Buchmacher.
Blickt man auf die großen 16 Anbieter, dann liegt Österreich am Tag vor dem Finale auf Platz 15 des 26-köpfigen Feldes. Noch besser sieht es für die 29-jährige Kaleen aus, wenn man sechs kleinere Wettbüros miteinbezieht. Im Schnitt der dann 22 Anbieter wird die Oberösterreicherin auf Platz 11 gereiht.
Auch bei den Stockerlplätzen ist das Ganze in Bewegung. An der Spitze und damit in der Rolle des Topfavoriten ist zwar weiterhin Baby Lasagna aus Kroatien mit der Rammstein-Paraphrase “Rim Tim Tagi Dim”. Allerdings schrumpft der Abstand zu den Verfolgern – und darunter findet sich auch ein neues Gesicht.
So hat Israels Kandidatin Eden Golan mit “Hurricane” eine Aufholjagd gestartet und sich von einem reinen Top-10-Platz mittlerweile auf Platz 2 vorgearbeitet. Dabei steht die 20-Jährige in Malmö massiv unter Druck ob des Gaza-Krieges. In der Halle wurde die Sängerin immer wieder von Teilen des Publikums ausgebuht, und in der ESC-Woche sind zahlreiche Protestveranstaltungen in Malmö gegen die Zulassung Israels zum Bewerb angesetzt. Dazu zählte auch ein Demonstrationszug am Donnerstag mit Tausenden Teilnehmenden, darunter “Fridays for Future”-Ikone Greta Thunberg. Ein weiterer soll am Finaltag folgen.
Diese ungewollte Aufmerksamkeit scheint dem Beitrag aber nicht zu schaden, und wer weiß, ob Israel nicht die Sensation gelingen kann, auch wenn die Siegwahrscheinlichkeit von Kroatien derzeit mit rund 42 Prozent beziffert wird, versus 19 Prozent für das derzeit im Krieg befindliche Land. Allerdings zeigt die Tendenz für Israel nach oben, die für Kroatien nach unten.
Bei diesem neuen Duell scheint der dritte Favorit etwas ins Hintertreffen zu geraten. Der Schweizer Beitrag Nemo mit “The Code” war lange als Topfavorit gehandelt worden, liegt momentan aber “nur” auf dem letzten Stockerlplatz mit einer Siegwahrscheinlichkeit von 12 Prozent. Aber da kann sich natürlich alles noch drehen. Frankreich und Irland komplettieren die Top 5 nach jetzigem Stand.