Von: luk
Bozen – Die Aussicht ist großartig, die verfügbaren Plätze auch schon mal begrenzt: “Neues Hören. Mit Fernsicht“ lautet das Motto des Südtirol Jazzfestivals und das sollte man auch in diesem Jahr durchaus ernst nehmen.
Genusswanderungen und exklusive Konzertevents auf über 2.000 Höhenmetern: Jazz und Berge gehören in Südtirol – natürlich – zusammen. Auch in diesem Sommer steigt das Südtirol Jazzfestival daher hoch hinauf und bietet ganz neue Attraktionen So bildet rohes und ruhendes Gestein die archaische Kulisse für ein außergewöhnliches Bandprojekt. Konkret: Am 1 Juli bespielt das Südtirol Jazzfestival in Göflan einen der höchst gelegenen Marmorbrüche Europas und lässt dort – zum ersten Mal überhaupt – die „stones“ swingen. Zwischen den Blöcken des schneeweißen Göflaner Qualitätsmarmors und vor einem atemberaubenden Bergpanorama entwickelt die junge norwegische Bandleaderin Hanna Paulsberg mit ihrem mehrfach ausgezeichneten Quartett die afro-amerikanische Tradition in neue Richtungen fort.
Dabei schafft das Südtirol Jazzfestival – wie auch bei vielen anderen Konzertevents – ein die Grenzen der Musik überschreitendes Gesamterlebnis So können Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher den Spielort im Hochgebirge mit zwei geführten Wanderungen über den Marmor-Themenweg erreichen und den Steinbruch mit dem härtesten weißen Marmor der Welt besichtigen. Bei diesen Angeboten ist die Anzahl der verfügbaren Plätze begrenzt und eine Reservierung erforderlich. Zudem wird esShuttle-Busse geben, die vom Bahnhof Schlanders zum Steinbruch fahren. Auch dafür ist eine Reservierung notwendig.
Wenn das Südtirol Jazzfestival die Emilio-Comici-Hütte in den Grödner Dolomiten besucht, geschieht immer Einzigartiges. Im vergangenen Jahr traten vor der Felswand des Langkofel drei Vibraphonisten auf und schufen eine einzigartige Verbindung zwischen geographischer Kulisse, alpiner Natur und Klang. Am 8. Juli werden in dieser Berglandschaft sieben Drummer aus Schweden, Finnland, Österreich und Norwegen aufspielen. Die Musik für die exklusiven Dolobeats komponiert und koordiniert der finnische Saxophonist Pauli Lyytinen Das zweite Melodieinstrument spielt der Norweger Andreas Stensland Løwe (synth). Auch für dieses Konzert bietet das Festival einen Shuttle-Dienst ab Bozen (Reservierung erforderlich) an.
Naturnäher geht es wohl kaum: Am 1. Juli spielen Mitglieder des Euregio Collectivs sowie Gastmusiker aus Österreich und der Schweiz in drei unterschiedlichen Formationen drei akustische Konzerte vor drei Hütten am Würzjoch (Ütia Munt de Fornella, Ütia de Göma, Ütia de Börz). Dabei gehen Musiker und Konzertbesucher zu Fuß von einem Spielort zum anderen. Die Jazzwanderung mit Panoramablick ergänzt ein Verpflegungsangebot, das als optionales Gesamtpaket angeboten wird: In der ersten Hütte wird eine Vorspeise, in der zweiten das Hauptgericht und in der dritten die Nachspeise serviert. Für die Teilnahme an dieser jazz&food-Kombination ist ebenso eine Reservierung erforderlich wie für den Shuttle-Dienst des Festivals von Bozen, Bruneck und Brixen. Beeilen muss sich an diesem Tag niemand: Das Programm wurde so gestaltet, dass die Zeitvorgaben einen musikalischen und gastronomischen Genuss sowie die mühelose Bewältigung der Wegstrecken sicherstellen.