Olga Neuwirth bringt in Hamburg ihre neue Oper heraus

Jelinek und Neuwirth schreiben neue Oper für Hamburg

Mittwoch, 05. März 2025 | 13:00 Uhr

Von: apa

Dass Tobias Kratzer neuer Intendant der Hamburger Staatsoper wird, galt schon als Sensation in der Klassikwelt. Anlässlich der ersten Saisonvorstellung am Mittwoch hielt der 45-jährige Regieshootingstar aus österreichischer Sicht aber gleich eine weitere Topneuigkeit bereit: Gleich in seiner ersten Spielzeit wird in Hamburg nach 23 Jahren die erste gemeinsame Oper von Elfriede Jelinek und Olga Neuwirth Uraufführung feiern – unter dem Titel “Monster’s Paradise”.

Premiere im Februar 2026

Am 1. Februar 2026 soll das neue Werk Premiere feiern. Darin sehen zwei weibliche Vampire – Vampi und Bampi – dem Weltuntergang entgegen und versuchen, die Person des “Königs/Präsidenten” aufzuhalten. Und für wen dieser steht ist relativ klar. “Ja, der König trägt, man kann es nicht leugnen, eindeutige Züge Trumps, angelehnt an Jarrys König Ubu, der für mich die treffendste Zeichnung eines verfressenen, mit dem Besteck auf den Tisch klopfenden bösen Kindes ist”, unterstreicht Elfriede Jelinek gegenüber dem Nachrichtenmagazin “News”.

Das Libretto ist bereits fertig, Olga Neuwirth sei an der Arbeit. Und die Verpflichtung der gebürtigen Grazerin durch Kratzer sei für sie, Jelinek, der Grund gewesen, ihre Skepsis der Oper gegenüber zu überwinden: “Mit der Olga zusammen mach ich das natürlich. Ich hätte es nicht für jemand anderen getan. Es ist, bedenkt man mein Alter, sicher das letzte Mal, daß (sic) es Gelegenheit dazu gibt.”

“Neuwirths Opern haben Musiktheater neu definiert”

Auch Neo-Intendant Kratzer lobt Neuwirth gegenüber “News” in den denkbar höchsten Tönen: “Ihre Opern haben das Musiktheater neu definiert. […] Die historische Nachwirkung Olga Neuwirths auf die Opernkunst ist noch nicht einmal erahnbar. Ihre Werke stehen für unsere Epoche wie ‘Fidelio’ für den Beginn des 19. Jahrhunderts.”

In jedem Falle kooperiert Hamburg für “Monster’s Paradise” mit dem Opernhaus Zürich und einem weiteren, noch ungenannten Haus. “Diesen drei Institutionen für die neue Oper bin ich äußerst dankbar”, betonte Olga Neuwirth: “Denn: Sie glauben an mich. Im Gegensatz zur Staatsoper.” Damit spielt die Komponistin auf den Umstand an, dass ihr im Haus am Ring 2019 uraufgeführter “Orlando” dort seither nicht mehr gespielt wurde.

(S E R V I C E – www.staatsoper-hamburg.de/)

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