Von: mk
Bozen – Die vierte Klasse der Technischen Fachoberschule Bruneck gewann den SKJ-Nachhaltigkeitspreis Laudato si‘ für ihr Projekt: „Our future is now“. Sie können sich über 5.000 Euro für eine nachhaltige Reise freuen. Der zweite Platz ging nach Albeins und der dritte Platz nach Sand in Taufers. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Mitgliederversammlung von Südtirols Katholischer Jugend statt.
Der SKJ-Nachhaltigkeitspreis Laudato si‘ wurde vor einem Jahr bei der Mitgliederversammlung von Südtirols Katholischer Jugend vorstellt. Die Teilnahme war für alle Jugendlichen in Südtirol offen. Voraussetzung war eine Gruppengröße von mindestens fünf Personen, eine maximale Teilnehmeranzahl wurde nicht festgelegt. Im Laufe des Jahres reichten zwölf Gruppen ihre Projekte zum Thema Nachhaltigkeit ein. „Wir waren beeindruckt, wie kreativ und vielfältig junge Menschen das Thema Nachhaltigkeit aufgearbeitet haben. Vor allem zeigen diese Projekte auch auf, wie wichtig der Jugend von heute dieses Thema ist“, erklärt Katja Engl, zweite Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend.
Die Jury bestehend aus Elisabeth Ladinser, Stiftungsratsmitglied der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Manuela Pranter von „La rete – das Netzwerk – la rei“ und Janine Höllrigl von Climate Action war bei der Preisübergabe anwesend und erklärten ihre Entscheidung. Janine Höllrigl betonte, dass sie es sehr schön fand zu sehen, dass junge Leute in ganz Südtirol Hoffnung in sich tragen und daran glauben, dass gemeinsam etwas bewegt werden kann.
Der Hauptpreis von 5.000 Euro für eine nachhaltige Reise ging an die Klasse 4Ch der Technischen Fachoberschule Bruneck für das Projekt: Our future is now. Die Schülerinnen und Schüler haben einen Film gedreht, der die emotionale Betroffenheit der Jugendlichen zum Klimawandel aufzeigt. „Der Film ist sehr ansprechend gemacht, sehr wirkungsvoll, berührend und kraftvoll. Darin wird das Grundproblem allen Übels angesprochen: immer mehr, immer schneller, immer besser. Diese Gier sprengt alle Grenzen und die Folgen sind schon spürbar“, erklärte Elisabeth Ladinser die Entscheidung der Jury und meinte weiter: „Ich wünsche mir, dass der Film weit verbreitet wird und möglichst viele Menschen erreicht.“ Eineinhalb Jahre lang hatte sich die Klasse mit Unterstützung von Lehrpersonen intensiv mit ökologischen Problemen in Südtirol auseinandergesetzt und war dabei zum Schluss gekommen, dass die extreme Gier nach Macht und Geld und die immer massiver zunehmende Ungleichverteilung des Kapitals für viele Probleme ökologischer, gesellschaftlicher, politischer, aber auch kultureller Natur zumindest mitverantwortlich sind. Deshalb entschieden sich die Schülerinnen und Schüler zur Produktion eines Kurzfilms. In diesem wollten sie zeigen, wie sie sich angesichts der vielen Probleme, die sie umgeben, fühlen und wie frustrierend es ist, dass Lösungen in weiter Ferne zu liegen scheinen. Der Film soll die Leute zum Nachdenken anzuregen und ist auf YouTube zu finden:
Der zweite Platz ging an die SKJ-Ortsgruppe Albeins für das Projekt „Nachhaltigkeit lokal gelebt: Essen-Kleiden-Mobilität“. Die Ortsgruppe organisierte drei unterschiedliche Aktionen. Es wurde ein Cateringabend mit einem nachhaltigen Menü für das ganze Dorf organisiert. Des Weiteren wurde eine Kleidertausch-Party für Jugendliche veranstaltet und zusätzlich wurden die Autofahrer im Dorf gestoppt und mit ihnen geredet, warum sie das eigene Auto nutzen oder ob es möglich wäre, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Die Jury beeindruckte unter anderem das Miteinbeziehen des ganzen Dorfes und der ehrenamtliche Einsatz der Gruppe. Die Aktion zeigte auch Wirkung im Dorf, einige nutzen jetzt vermehrt den Bus, anstelle des eigenen Autos. Die Gruppe kann sich über 3.000 Euro freuen. Das Video zum Projekt ist auf YouTube zu finden.
Der dritte Platz ging an die Klasse 2Ga des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Sand in Taufers für das Projekt „Es ist Zeit für Gleichberechtigung”. Dabei handelt es sich um einen Podcast zur Sensibilisierung für Geschlechterungerechtigkeit weltweit. Die Jugendlichen führten eine Umfrage in der Stadtgasse in Bruneck zur Thematik durch. Zusätzlich recherchierten die Schülerinnen und Schüler einerseits zu weltweiten Problematiken, wie zum Beispiel zur Situation der Frauen in Afghanistan, im Iran und in China, andererseits thematisierten sie auch positive Beispiele, etwa aus Finnland, Dänemark oder Schweden. „Beim Thema Nachhaltigkeit denkt man nicht gleich an Gleichberechtigung“, erklärte Janine Höllrigl und meinte weiter: „Aber wenn man die 17 Nachhaltigkeitsziele ansieht, ist es definitiv eines davon und ihr habt das Thema super aufgearbeitet, Kompliment.“ Die Schülerinnen erhielten ein Preisgeld von 1.500 Euro.
Alle teilnehmenden Gruppen erhielten als kleines Dankeschön einen Gutschein über 50 Euro zum Einkauf in einem der Weltläden in Südtirol. Die Preisgelder von insgesamt 10.000 Euro wurden von der Stiftung Südtiroler Sparkasse finanziert.