Von: ka
Latsch – Die Türöffnung des schokoladigen Adventskalenders am 9. Dezember wurde zu einem Kakaofest der Latscher Verbände und Bevölkerung. Für sweet afFAIR arbeiteten im Jugendcafé Chillout Vertreterinnen und Vertreter des KVW, des Bildungsausschusses, des Jugenddienstes, des Katholischen Familienverbandes, der Pfarrei, der politischen Gemeinde und des lokalen Weltladens zusammen. Die „Joyful Singers“ umrahmten die Veranstaltung mit passenden Liedern. Mehr als 70 Menschen kamen, genossen die Musik, den theatralischen und öffentlichen Seitensprung mit fairer Schokolade von Marlies Untersteiner vom Schauspielkollektiv binnen-I, das Schaukochen von Schokolade, den heißen Kakao und informierten sich mittels Schokolade-Ausstellung über Daten und Fakten des Kakaoanbaus.
Pfarrer Johann Lanbacher mahnte zu fair und reduziert, lud die Bevölkerung ein, sich über Anbaubedingungen im Globalen Süden und über internationale Zusammenhänge bewusst zu werden. Bürgermeister Helmuth Fischer, die Vorsitzenden des Bildungsausschusses Hannes Gamper und des Latscher Weltladens Richard Theiner unterstrichen die Wichtigkeit, beim Kauf jeglicher Produkte genau hinzuschauen und mit dem Kauf lokaler und fair gehandelter Produkte Verantwortung zu übernehmen.
Obwohl der Weltmarkt nach immer mehr Schokolade giert, steckt der Kakaoanbau an der Elfenbeinküste und in Ghana in der Krise. Um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, öffnen die Südtiroler Weltläden und die oew-Organisation für Eine solidarische Welt in der heurigen Adventszeit in 24 Südtiroler Ortschaften 24 besondere Türen. Ziel von sweet afFAIR ist es, Alternativen zur konventionellen Schokolade aufzuzeigen und den Wert und die Wichtigkeit fair gehandelter Schokolade aufzuzeigen. Weil vor allem junge Menschen keine Perspektiven auf den Kakaoplantagen in Äquatornähe mehr sehen, suchen sie ihr Glück in der Stadt oder eine bessere Zukunft in Europa. Wenn sich auf den Kakaofeldern nicht maßgeblich etwas ändert, wird sich Kakao in nächster Zukunft enorm verknappen und die Krise auch Europa erreichen. Nur knapp ein Prozent der in Südtirol verkauften Schokolade ist fair gehandelt.
Nächster Treffpunkt von sweet afFAIR ist morgen, 10. Dezember in Naturns. Um 17 Uhr wird die Tür zum Pfarrheim geöffnet.