Von: luk
Brixen – In einer feierlichen Eucharistiefeier im Brixner Priesterseminar hat Bischof Ivo Muser heute die Dienste des Lektorats und des Akolythats an Karl Brunner aus Pfalzen und Martin Karbon aus Kastelruth übertragen. Diese Beauftragungen sind wichtige Schritte auf dem Weg zum Ständigen Diakonat.
Auf dem Weg zum Ständigen Diakonat durchlaufen die Kandidaten mehrere wichtige Etappen, darunter die sogenannte Dienstübertragung. Diese umfasst die Beauftragung mit dem Lektorat und dem Akolythat und ist ein bedeutender Schritt in der Vorbereitung auf die Diakonenweihe.
In der katholischen Kirche gibt es Männer, die den Diakonat auf dem Weg hin zur Priesterweihe durchlaufen, während andere ihr Leben lang Diakon bleiben – sie werden als „Ständige Diakone“ bezeichnet. Diese Form des Diakonats wurde mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nach dem Vorbild der frühen Kirche wieder eingeführt.
Ständige Diakone wirken auf vielfältige Weise in Kirche und Gesellschaft. Schon im Urchristentum waren sie für soziale Aufgaben zuständig: Sie sorgten sich um Arme, Kranke und Ausgegrenzte, setzten sich für Menschen in Not ein und unterstützten die Pfarrgemeinden im kirchlichen Leben. Auch heute engagieren sich Ständige Diakone in der Seelsorge, leiten Taufen, assistieren bei Hochzeiten und Beerdigungen, verkünden das Evangelium und setzen sich für Menschen am Rand der Gesellschaft ein. In der Diözese Bozen-Brixen wurden am 9. März 1997 erstmals fünf Männer zu Ständigen Diakonen geweiht.
Lektorat und Akolythat: Ein Dienst am Wort und am Altar
Das Lektorat und das Akolythat sind wichtige Dienste in der Kirche und werden den Ständigen Diakonen auf dem Weg zur Weihe übertragen.
Der Lektor hat die Aufgabe, das Wort Gottes in der Liturgie zu verkünden. Er liest die Lesungen in der Messe (außer das Evangelium), trägt die Fürbitten vor und kann auch in der Glaubensunterweisung mitwirken. Der Akolyth hingegen unterstützt den Priester und Diakon am Altar, hilft bei der Eucharistiefeier und teilt die Heilige Kommunion aus. Er kann außerdem liturgische Gebete wie den Rosenkranz leiten und das Allerheiligste zur Anbetung aussetzen.
Mit der Übertragung dieser beiden Dienste wurden Karl Brunner, dem heute das Akolythat übertragen wurde, und Martin Karbon, der das Lektorat und das Akolythat erhielt, in einen besonderen kirchlichen Auftrag gerufen. Vor dem Bischof erklärten sie heute ihre Bereitschaft, das Wort Gottes zu verkünden und den Dienst am Altar zu übernehmen.
Karl Brunner
Karl Brunner wurde 1976 in Villach, Kärnten, geboren und wuchs in Finkenstein am Faaker See auf. Nach seiner Matura studierte er in Graz, Rom, Benediktbeuern und Salzburg Theologie, Philosophie, Religionspädagogik und Soziale Arbeit. Seit 2006 lebt er mit seiner Frau Johanna im Pustertal und unterrichtete 14 Jahre lang Religion und Philosophie. 2020 übernahm er die Leitung des Südtiroler Kinderdorfes und engagiert sich mit rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialbereich.
Die christliche Soziallehre liegt Brunner besonders am Herzen: Seit Jahren ist er im Katholischen Verband der Werktätigen (KVW) aktiv, unter anderem als Geistlicher Assistent und Co-Präsident der Europäischen Bewegung der christlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In seiner Heimatpfarrei Pfalzen bringt er sich als Lektor, Kommunionhelfer und Sänger im Pfarrchor ein. Er lebt mit seiner Frau und den Kindern Samuel und Ruth in Pfalzen.
Martin Karbon
Martin Karbon stammt aus Kastelruth, wo er die Schule besuchte und sich früh dem Skisport widmete. Er absolvierte eine Lehre als Maler und war zwischen 2001 und 2004 Mitglied der italienischen Ski-Jugendnationalmannschaft. Heute ist er als Skitrainer tätig. Seit 2010 engagiert sich Karbon ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat von Kastelruth, zunächst als stellvertretender Vorsitzender und seit 2016 als Vorsitzender. Neben seinem Engagement in der Pfarrei ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr St. Michael/Kastelruth und im Ausschuss der Sektion Ski des ASC Seiseralm aktiv. Martin Karbon ist mit Veronika verheiratet; sie sind Eltern von David, Simon, Hannah und Marie.
28 Ständige Diakone
Heute wirken 28 Ständige Diakone in der Diözese. Die heutige Feier der Beauftragung zum Lektorat und Akolythat fiel genau in die jährliche Exerzitienwoche der Diakone. Diese Exerzitien dienen nicht nur der persönlichen Besinnung und Weiterbildung, sondern auch dem Austausch und der Stärkung der Gemeinschaft – oft gemeinsam mit den Ehefrauen, was die familiäre Dimension des diakonalen Dienstes betont.
Diakonenweihe in den Heimatpfarreien im Juni und im September
Die Weihe von Martin Karbon findet am Sonntag, 1. Juni 2025, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kastelruth, jene von Karl Brunner am Samstag, 27. September 2025, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pfalzen statt.
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