Von: mk
Bozen – Im Rahmen eines Medienfrühstücks stellte der Verein Kinderherz, der sich für die Belange von Menschen mit einem angeborenen Herzfehler einsetzt, seine aktuellen Aktionen in der Weihnachtszeit vor. Auftakt bildet dabei ein besonderes Weihnachtskonzert mit bekannten Hits am 28. November 2023 mit Beginn um 20.00 Uhr im Waltherhaus Bozen, bei dem unter dem Titel „White Christmas Surprise“ die Gruppe „FatCat“ rund um den Unternehmer Claudio Dima, der sich seit Jahren besonders für soziale Thematiken engagiert, und seinen Kollegen statt. Alle Interessierte sind willkommen, daran teilzunehmen und mit ihrem Besuch des Abends Solidarität für die zitierte Patientengruppe und deren Familien zu beweisen.
Für Kinderherz Präsident Ulrich Seitz steht diese Veranstaltung auch für einen großen Dank an alle Unterstützer des Vereins. In Südtirol werden jährlich rund 70 Kinder mit einem Herzfehler geboren. Obwohl in den letzten Jahrzehnten klinisch viel erreicht wurde, sind die Schwierigkeiten der Betroffenen immer noch groß. Davon berichten auch die betroffenen Eltern von zwei schwer herzkranken Kindern, Simone Schenk und Diana Mircos.
Es ist offensichtlich, dass herzkranke Kinder im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen oft Defizite aufweisen, insbesondere im Bereich der Grobmotorik. Aber nichtsdestotrotz kann man mit konstantem Bewegungstraining sehr viel erreichen. Feinmotorisch hingegen sind die Menschen mit einem Herzfehler hingegen nicht selten im Vorteil. Dies gilt auch für Kinder mit anderen Krankheiten, etwa für Kinder, die von Krebs oder Asthma betroffen sind.
Die Defizite lassen sich sehr gut mit einer entsprechenden psychomotorischen Förderung ausgleichen oder sogar eliminieren. Die betroffenen Familien fordern, dass es auch in Südtirol möglich sein muss, für die rund 13.000 Menschen mit einem angeborenen Herzfehler praktische, regelmäßige, rehabilitative Maßnahmen in Anspruch nehmen zu können, so wie das bereits bei der Behandlung von Menschen nach einem Infarkt schon längst Tatsache ist. Seitz hofft, schließlich, dass es endlich zu Konventionen mit kardiologischen Exzellenzentren im deutschsprachigen Ausland kommt, um nicht einen absoluten Versorgungsengpass zu riskieren.
Es wird daran erinnert, dass unzählige Familien oft gezwungen sind, neben den von der Öffentlichen Hand finanzierten Gesundheitsleistungen noch weitere kontinuierliche Therapien oder Rehabilitationsmaßnahmen zu organisieren, um den Alltag der Patienten so gut als möglich aufrecht zu erhalten. Der Vorstand des Vereins möchte in diesem Zusammenhang mit neuen Schwerpunkten deutlicher Südtiroler Familien, die fortwährend sogar mehr als ein krankes Kind betreuen müssen, stärker zur Seite stehen. Ulrich Seitz kämpft zudem auf anderen Fronten. Eine Herzensangelegenheit ist dabei eine Neuausrichtung des Modells der Südtiroler Pflegeeinstufung. „Dieses ist nicht mehr zeitgemäß für viele chronische Pathologien“, betont Seitz.