Von: luk
Brixen – Zwischen 1740 und 1792 mussten Kirchen und Klöster in der Habsburgermonarchie um ihr Überleben kämpfen und hunderte Kirchen und Klöster wurden vom Staat reformiert oder ganz aufgehoben. „Geschichte und Region/Storia e regione“ und die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen organisieren am 8. und 9. November 2019 im Priesterseminar Brixen eine Tagung, bei der Historikerinnen und Historiker aus Italien, Deutschland, Österreich und Ungarn die Veränderungen der kirchlichen Strukturen in den verschiedenen Regionen der Habsburgermonarchie untersuchen. Die Tagung ist öffentlich und kostenlos zugänglich.
Die habsburgischen Herrscher setzten zwischen 1740 und 1792 tiefgreifende Reformen um, von denen auch die Kirche und die Klöster stark betroffen waren: Ihre Existenzberechtigung hing nun entscheidend davon ab, welchen Nutzen sie dem modernen Staat erbringen konnten. Pfarrer mussten plötzlich administrative Aufgaben erledigen und den Inhalt von Gesetzestexten von der Kanzel herab verkünden. Orden, die nicht in der Krankenseelsorge oder im Schuldienst wirkten, wurden aufgelöst und ihre Güter verkauft oder verpachtet, weil sie nicht dem Gemeinen Nutzen dienten. Diese einschneidenden Maßnahmen veränderten die Gestalt und die Aufgaben der Kirche, wirkten sich aber auch auf ihre öffentliche Wahrnehmung aus: in der Vergangenheit war ihr gesellschaftliches Ansehen niemals so gering gewesen.
Nun beleuchten Historiker und Historikerinnen bei der Tagung am kommenden Freitag, 8. November, und Freitag, 9. November, im Brixner Priesterseminar (Hörsaal 1) welche Auswirkungen diese Reformen auf die Personen vor Ort hatten. Tagungssprachen sind deutsch und italienisch mit Simultanübersetzung.