Pastoraltagung 2019

Kirche legt Schwerpunkt auf Bildung und Kommunikation

Freitag, 20. September 2019 | 15:35 Uhr

Von: mk

Brixen – Bei der Pastoraltagung im Vinzentinum in Brixen ist heute das diözesane Arbeitsjahr 2019/2020 eröffnet worden. Im kommenden Jahr stehen Bildung und Kommunikation im Fokus der Ortskirche. Größte Neuerung ist der „Diözesane Bildungsweg“, ein Weiterbildungsangebot bestehend aus etwa 40 aufeinander abgestimmten Modulen, das sich an die Ehrenamtlichen in den Pfarreien richtet. Die Pastoraltagung wird morgen mit der Grundsatzrede von Bischof Ivo Muser abgeschlossen.

Priester, Diakone, Ordensleute und viele in der Seelsorge haupt- und ehrenamtlich Engagierte wie Pfarrgemeinderäte und Pfarrverantwortliche haben sich heute und morgen zur Pastoraltagung im Brixner Vinzentinum zusammengefunden. Die Pastoraltagung, die bisher unter dem Namen Seelsorgetagung firmiert hat, ist der traditionelle Auftakt zum neuen Arbeitsjahr in der Diözese.

Eröffnet worden ist die Tagung heute durch ein Gebet von Bischof Ivo Muser sowie vom Leiter des diözesanen Seelsorgeamtes, Reinhard Demetz, der in seinen Ausführungen den Themenschwerpunkt für das kommende Seelsorgejahr vorgestellt hat. „Auf dein Wort hin: gemeinsam glauben, leben, lernen“, so das Motto des Arbeitsjahres, ist das nunmehr dritte von fünf Jahresthemen, mit dem ein weiterer Aspekt der Diözesansynode vertieft wird. Bei der Synode sind 2013 bis 2015 zu wichtigen Fragen gemeinsame Sichtweisen entworfen und konkrete Entscheidungen getroffen worden, die nun Schritt für Schritt umgesetzt werden. „Beim heurigen Jahresthema geht es um den weiten Bereich der Bildung und der Kommunikation, durch den wir im Glauben wachsen und ihn mit anderen Menschen in unserem alltäglichen Leben teilen können“, erklärte Seelsorgeamtsleiter Demetz.

Jahresthema 2019/2020: Bildung und Kommunikation

Die Angebote zum Jahresthema konzentrieren sich auf den Dreisatz „Glauben, lernen, leben“, wie Reinhard Demetz ausführte: „Man kann Glauben nicht selbst hervorbringen, sondern nur annehmen wie ein Geschenk. Gott offenbart sich selbst auf vielfältige Weise, vor allem aber durch und in der Gemeinschaft anderer Menschen, die das Geschenk des Glaubens bezeugen und so einander weitergeben. Das diözesane Jahresthema will eine Erinnerung sein an diese ursprüngliche und erste Aufgabe der Kirche Christi: gemeinsam das Geschenk des Glaubens zu bezeugen und weiterzugeben.“

Die wichtigsten Angebote zum Jahresthema sind der Diözesane Bildungsweg für Ehrenamtliche (DBW), Basiskurse zum Glauben, die Erwachsenenkatechese mit innovativen Ansätzen, der interreligiöse Dialog mit der Ausstellung „Weltethos“ sowie die Schöpfungsverantwortung mit der Neuauflage der „Umweltfibel“.

Diözesaner Bildungsweg

Der Diözesane Bildungsweg ist ein modulares Bildungsangebot, das die Ehrenamtlichen in den Pfarreien stärkt und ihnen die passenden Werkzeuge für ihren jeweiligen Dienst zur Hand gibt. „Der Bildungsweg ist das Herzstück des heurigen Jahresthemas, reicht aber zugleich weit über dieses hinaus. Innerhalb der vielschichtigen Veränderungen, die wir als Ortskirche erleben und gestalten, spielt Bildung eine zentrale Rolle. Mit dem Bildungsweg wird die Umsetzung eines modularen Systems begonnen, in das Schritt für Schritt alle Aus- und Weiterbildungen für das Ehrenamt in der Pfarrei integriert werden. Durch aufeinander aufbauende und untereinander abgestimmte Angebote wird es auch möglich, den eigenen Bildungsweg individuell zu gestalten und den eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten anzupassen“, sagt Reinhard Demetz. Auf der Webseite www.bz-bx.net/bildungsweg finden sich alle Informationen zum Diözesanen Bildungsweg.

Digitale Medien: „Ja, aber“

Während die Bildung durch die verschiedenen Angebote im Jahreslauf im Zentrum der Ortskirche steht, liegt der inhaltliche Schwerpunkt der Pastoraltagung beim zweiten Aspekt des diözesanen Jahresthemas, der Kommunikation. Gemäß dem von Papst vorgegebenen Leitsatz „Von der Community zur Gemeinschaft“ gingen die Journalisten Gudrun Sailer (Vatikan News), Martin Lercher (Tageszeitung „Dolomiten“), Luigi „Gigio“ Rancilio (Verantwortlicher für die sozialen Medien beim „Avvenire“) sowie Floriana Gavazzi (RAI Alto Adige) auf das Spannungsfeld von medialer Präsenz und gelebter Gemeinschaft ein. Auf Südtirol bezogen sagte Martin Lercher, „dass auch unsere Ortskirche in Zukunft eher nur noch zu allen heiligen Zeiten“ in den Medien zu Wort kommen werde. „Umso mehr sollten wir uns um die heiligen Zeiten kümmern, also die Gelegenheiten nützen, die uns das Kirchenjahr und das pfarrliche Leben – von der Taufe bis zum Begräbnis – bietet“, schlussfolgerte Dolomiten-Redakteur Lercher. Auch für RAI-Journalistin Gavazzi steht die Ortskirche vor großen Herausforderungen: Die Kirche, so Gavazzi, müsse einen Weg finden, um näher an die Menschen heranzukommen. Dazu müsse sie sich der neuen, digitalen Medien bedienen und diese dazu nützen, um den zwischenmenschlichen Dialog und die Gemeinschaft vor Ort zu stärken.

Morgen Grundsatzrede des Bischofs

Morgen Samstag, 21. September, am zweiten Tag der Pastoraltagung, steht traditionell die Grundsatzrede des Bischofs zum neuen Arbeitsjahr im Mittelpunkt. Bischof Muser wird sein Referat ab 9.15 Uhr halten, danach besteht die Möglichkeit zu Diskussion und Austausch mit dem Bischof. Den inhaltlichen Schlusspunkt der von der Cusanus-Akademie, der Seelsorgeamt, der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen, dem Priesterseminar und dem Vinzentinum organisierten Tagung bilden wie immer die Ehrungen für Verdienste um die Diözese, die Generalvikar Eugen Runggaldier vornehmen wird.

Bezirk: Eisacktal