Von: mk
Bozen – In einer Welt, in der so vieles verkehrt zu laufen scheint, kann es helfen, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Genau das ist das Ziel von „Kopfstand“, einer Initiative von YoungCaritas und OeW. Sie organisieren dazu Informationstage für Oberschüler in drei verschiedenen Ortschaften. In Fachvorträgen und Workshops wird über Themen wie nachhaltige Entwicklung, verantwortbare Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit diskutiert. Das erste Treffen von „Kopfstand“ hat heute im Haus Freinademetz in Bozen stattgefunden. 150 Jugendliche haben sich daran beteiligt. Nächste Woche geht „Kopfstand“ in Mals und Meran weiter.
Die Tour von „Kopfstand“ lädt Jugendliche in drei verschiedenen Städten dazu ein, Vorurteile und stereotype Aussagen zu überdenken, sie mit Unterstützung von Experten zu hinterfragen und aufzuarbeiten. Dazu beschäftigen sich die jungen Leute mit Themen wie Fairer Handel, Gefängnis, Einwanderung und Ausbeutung durch Arbeit. Heute Vormittag haben sich dazu 150 Oberschüler im Haus Freinademetz in Bozen getroffen. Gemeinsam haben sie versucht, Mauern niederzureißen, die uns von den „anderen“ trennen. „Wir möchten ihnen bewusst machen, dass jede und jeder von uns mit alltäglichen Entscheidungen das Leben anderer beeinflusst – zum Negativen oder zum Positiven“, erklärt youngCaritas-Mitarbeiterin Sabrina Eberhöfer, die ein durchgehen positives Resümee aus der Veranstaltung zieht. Die jungen Teilnehmer haben sich demnach sehr intensiv an den Diskussionen beteiligt.
Für viel Diskussionsstoff sorgte die Erkenntnis, dass die Art unseres Konsums gravierende Auswirkungen auf das Leben der Menschen auf der anderen Seite unseres Planeten hat. Dazu wurden die „bitteren“ Arbeitsbedingungen in der Kakaoherstellung veranschaulicht als Beispiel dafür, was maßloser Konsum hierzulande in den Entwicklungsländern auslöst. Viel diskutiert wurde auch in einem Gespräch mit einem ehemaligen Häftling über ein neues Konzept für den Strafvollzug. Weiteres haben sich die jungen Teilnehmer intensiv mit den Ursachen für Flucht und Migration befasst und mit dem eigenen Umgang mit Geld und Konsum. „Über die „Anderen“ nachzudenken ist notwendig, um unsere ausländischen Nachbarn verstehen zu lernen. Das bringt uns alle ein Stück weiter“, sagt Verena Gschnell, Mitarbeiterin der OeW.
„Kopfstand“ geht nächste Woche weiter, und zwar am 17. Februar im Schulzentrum von Mals und am 24. Februar in der Urania in Meran. Eine weitere Ausgabe von „Kopfstand“ im nächsten Jahr ist bereits in Planung. Weitere Informationen dazu erteilen die Mitarbeiter der youngCaritas unter Tel. 0471 304 333 oder info@youngcaritas.bz.it.