Von: luk
Bozen – Im Pastoralzentrum Bozen wurden heute die Gewinnerinnen und Gewinner des Kreativwettbewerbs zum 80. Todestag von Josef Mayr-Nusser ausgezeichnet. Jakob Stoffner (Grundschule Klausen) erhielt den Preis in der Kategorie Kinder, Hannah Fill (Kastelruth) wurde in der Kategorie Jugendliche für ihren Essay prämiert, und Helga Maria Gorfer (Vinschgau) überzeugte in der Kategorie Erwachsene mit einem Haiku. Anschließend wurde im Bozner Dom eine Ausstellung mit allen eingereichten Werken eröffnet.
Die große Resonanz auf den Wettbewerb unterstreicht die Aktualität des Themas. Insgesamt wurden 21 Arbeiten von Kindern, 56 von Jugendlichen und 28 von Erwachsenen eingereicht. Während die Kinder sich im Rahmen des Religionsunterrichts mit der Thematik befassten, nahmen Jugendliche sowohl in Schulprojekten als auch eigenständig teil. In der Kategorie Erwachsene erfolgten alle Einsendungen aus Eigeninitiative, einige davon auch von außerhalb Südtirols, etwa aus Sardinien.
Die Jury legte bei der Auswahl der prämierten Werke besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Tiefe, die künstlerische Qualität sowie die Originalität der Auseinandersetzung mit dem Thema „Ich bin anders, du bist anders – die Würde des Menschen ist unantastbar“. Josef Mayr-Nusser widersetzte sich dem Nationalsozialismus aus tiefer christlicher Überzeugung, indem er sich weigerte, den Treueeid auf Hitler zu leisten. Seine mutige Entscheidung kostete ihm das Leben, doch sein Vorbild lebt weiter.
Jakob Stoffners Zeichnung beeindruckte die Jury durch ihre klare Struktur und Aussagekraft. Sie thematisiert den Mut, sich gegen Unrecht zu stellen, indem sie die uniformierende Macht eines totalitären Regimes visuell darstellt und ihr ein klares Nein entgegensetzt. Die Jury betonte, dass die Arbeiten in der Kinderkategorie insgesamt ein hohes Reflexionsniveau zeigten.
Hannah Fills Essay überzeugte durch seine greifbare Darstellung des Themas. Anhand von Alltagssituationen führt der Text vor Augen, dass Anderssein nicht trennt, sondern verbindet. Ihre Argumentation macht deutlich, wie sich die Haltung Josef Mayr-Nussers in der heutigen Lebenswelt widerspiegelt und dass Zivilcourage auch im Kleinen beginnt.
Helga Maria Gorfers Haiku hebt sich durch seine literarische Qualität und die verdichtete Ausdruckskraft der gewählten Form hervor. In nur wenigen Worten fasst es die existenzielle Einsamkeit und den tiefen Glauben Mayr-Nussers zusammen. Die Offenheit der Deutung lässt Raum für Reflexion und zieht eine Verbindung zwischen seinem Schicksal und der Gegenwart.
Bildungsgutscheine als Anerkennung – Haus der Familie als Partner
Die Siegerinnen und Sieger erhalten Bildungsgutscheine für das Haus der Familie am Ritten. Damit unterstreicht die Diözese den Wert der Bildung, die für Josef Mayr-Nusser ein wesentlicher Bestandteil seines Wirkens war. Das Haus und die Kirche in Lichtenstern waren für ihn wichtige Orte, weshalb seine zweite Grabstätte (nach Erlangen und vor dem Bozner Dom) auch in Lichtenstern lag. Ein besonderer Dank gilt dem Haus der Familie für seinen wertvollen Beitrag, da die Einrichtung die Hälfte der Kosten der Bildungsgutscheine übernimmt.
Vorschau auf Oktober: Wallfahrt nach Erlangen
Bereits jetzt gibt es einen wichtigen Termin vorzumerken: Zum liturgischen Gedenktag von Josef Mayr-Nusser am 3. Oktober organisiert das diözesane Pilgerbüro eine Wallfahrt nach Erlangen. Details zum Programm gibt’s hier: www.bz-bx.net/de/pilgerbuero/news/detail/erlangen-im-gedenken-an-josef-mayr-nusser.
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