Von: bba
Bozen – Um die Kulturförderung und -vernetzung in Südtirol neu aufzustellen und strategisch zu planen, hat das Team K die Schaffung eines Kulturleitbildes und/oder eines Kompetenzzentrums für die Kreativwirtschaft im Landtag gefordert.
“Dabei handelt es sich um eine systematische Aufarbeitung der Zielsetzungen, Grundsätze, strategischen Schwerpunkte, Leitlinien und Maßnahmen in der Kulturförderung. Städte und Regionen in der Schweiz, Österreich und Deutschland planen ihre Kulturpolitik seit Jahrzehnten in Form eines solchen strategischen Dokuments”, so Team K.
“Klare Strategien und Pläne in der Kultur würden dem Land gut tun. Wir brauchen eine klare Vision und umsetzbare Strategien für die Südtiroler Kreativwirtschaft. Gerade die Covid-Krise hat die Schwächen der Kreativwirtschaft aufgezeigt. Dazu gehört, dass keine gemeinsame Vision und Koordination der Kulturschaffenden besteht. Ein Kulturleitbild oder ein Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft könnten genau dies bieten. Je mehr Transparenz und Zusammenarbeit mit allen Kulturschaffenden des Landes, mit klaren Regeln und Maßnahmen gesucht und gefördert wird, umso mehr tritt die Hemdsärmeligkeit in der Kulturförderung in den Hintergrund. Leider hat die Mehrheit aus SVP und Lega diese Notwendigkeit nicht anerkannt und meinen Beschlussantrag abgelehnt”, bedauert Alex Ploner vom Team K.
“Regionen und Städte, wie bspw. Salzburg oder Basel planen ihre Kulturpolitik mithilfe von Leitbildern und Kulturentwicklungsplänen, welche für längere Zeitperioden ausgearbeitet werden. Durch diese werden Ziele und Visionen festgesetzt und die konkreten Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele in einem Kulturentwicklungsplan zusammengefasst. Insgesamt ergibt sich ein Kulturleitbild in der Form eines Fahrplans für eine strategische Kulturentwicklung”, meint Team K.
“Ein solches Strategiedokument oder Kompetenzzentrum erfordert Antworten auf die Fragen, die sich die Kulturpolitik Südtirols schon lange stellen sollte. Wie vernetzen wir Kultur und Tourismus? Welche Leuchtturmprojekte soll und kann sich das Land leisten? Wo ist Ehrenamt erforderlich, wo muss in der Kulturwirtschaft der bezahlte Profi ran? Was darf und kann unter dem Begriff Kultur stattfinden? Wo liegen die Herausforderungen der Zukunft in der Kulturpolitik, vor allem in Südtirol, wo die Kultur immer noch nach Sprache getrennt ist. Wenn schon die Schaffung eines Kulturleitbildes abgelehnt worden ist, so hoffe ich zumindest, dass endlich ein breiter Dialog zur Kultur angestoßen wird, bei dem die Kulturschaffenden eingebunden und angehört werden. ‘Kritik ist das Brot des Künstlers’ hat mir einmal jemand gesagt. Kritik ist aber vor allem das Brot der Politikerinnen, die sich von Versprechungen verabschieden müssen und zu einer transparenten, starken und visionären Kulturpolitik im Austausch mit den Kulturschaffenden wechseln sollten”, sagt Alex Ploner.