Von: mk
Bozen – Der Kiwanis-Club Bozen hat die Club-Freunde aus seinem Distrikt Schweiz-Lichtenstein-Südtirol zu jährlichen K&W-Reise eingeladen. Besucht wurden interessante Orte am Weg von Kaltern bis Kurtatsch, von Salurn/Haderburg bis Kurtinig., und auch Velseck/Tiers. Und hat man versucht, einen Überblick über Land und Kultur zu vermitteln.
Der Freitag war der Haderburg in Salurn und ihrer Geschichte gewidmet, der Nachmittag der Kellerei Kurtatsch und des Weinguts Elena Walch in Tramin und dem Kuriosum des selbstgegrabenen Kellers des Dominikus in Kaltern.
Der Höhepunkt am Samstag war der festliche Abend am Ansitz Velseck in Tiers. Dabei gab es die traditionelle Weinversteigerung besonderer Magnum-Flaschen für den Fonds „Zukunft schenken“ an bedürftige Kinder und Jugendliche mit einem Ergebnis von fast 6.000 Euro.
Der Sonntag galt dem privaten Museum für die „Zeitreise Mensch“ in Südtirol, beginnend von der neolithischen bis zur industriellen Revolution, mit einer beachtlichen Sammlung von wertvollen Ausstellungsstücken. Zum Abschluß konnte man noch einen nachhaltigen Eindruck von der Kunst der Edel-Brennerei beim Familienbetrieb Roner gewinnen.
Obst und Wein
Die Sohlen des Etschtals dienen vorwiegend dem Anbau von Äpfeln. die Erntemenge belief sich auf über eine Million Tonnen. Es kommen mehr als die Hälfte der italienischen und über zehn Prozent der EU-weiten Apfelproduktion aus Südtirol.
Der Weinbau in Südtirol geht wahrscheinlich bereits auf vorrömische Zeiten zurück. Das geschützte Weinbaugebiet erstreckt sich an den Hängen des Etschtals in Höhenlagen zwischen etwa 220 und 1000 m. Die Weinbaufläche von 5.400 ha gehörte es zu den kleinsten italienischen Weinbauregionen (etwa 0,7 Prozent der Gesamtfläche). Die qualitätsvollen Weißweine aus Südtirol werden zu den besten Italiens gezählt. Auf der „vinitaly“ wurden 27 „tre bicchieri“ von 429 Höchst-Auszeichnungen an Südtirol verliehen, das sind 16 auf nur 0,7 Prozent der gesamten Rebfläche!
Geschichte
Bereits vor 8.000 Jahren durchstreiften Jäger und Sammler unser Gebiet. Die Römer haben in der Gegend Weinbau betrieben, der Weg führte entlang der Via Claudia Augusta, die Venedig mit Augsburg verband. Dem Wein verdankt das Unterland seit jeher seinen Wohlstand.
Der Süden Tirols war Durchgangsland für germanische Völker. So lebt der große Ostgotenkönig Theoderich als Dietrich von Bern (Verona) in den Sagen (König Laurin) weiter. Die Urbevölkerung, die Räter, hatten sich mit den Römern vermischt, aus ihnen waren die Rätoromanen entstanden. Die romanische Sprache blieb im Ladinischen und darüber nur in vielen Flurnamen erhalten.
Im 6.Jahrhundert gelangten die Langobarden von Süd-Osten ins Land. Sie trafen auf die aus dem Norden eindringenden Franken. Eine Geschichte erzählt von der friedlichen Beilegung des Grenzstreits zwischen dem fränkisch-bayrischen Norden und dem langobardischen Süden durch die Heirat der Fürstenhäuser.