Von: mho
Bozen – Mit buntem Musik-, Kunst- und Bildungsprogramm wurden die vier neuen Kulturläden in den WoBi-Gebäuden im Don-Bosco-Viertel in Bozen am 30. September eröffnet.
Kultur und Bildung quasi zu mitnehmen sollen die vier Kulturlabors im Bozner Don-Bosco-Viertel bieten und zugleich Treffpunkte für die dort wohnenden Menschen sein. Untergebracht sind sie in nicht vermieteten Geschäftsräumen in den Gebäuden des Instituts für den sozialen Wohnbau des Landes (WoBi). Landesrat Christian Tommasini, zuständig für Wohnbau und italienische Kultur, hat die Kulturläden am 30.September eröffnet.
Für Kultur und Innovation begeistern
“Mit den Kulturläden wollen wir zum Wohlergehen der Gesellschaft und Stadt beitragen“, betonte Tommasini bei der Feierstunde. Der Landesrat lies die Entstehungsgeschichte der Kulturläden Revue passieren und verwies auf die neue Idee der Gesellschaft, die dank Kultur mehr Arbeit, Inklusion, Sozialbeziehungen schafft, die sich dann positiv auf die Entwicklung der Gesellschaft und des Landes rückwirken. Die Kulturläden sollen demnach vor allem jungen Menschen neue Beschäftigungsperspektiven im kulturellen und kreativen Bereich eröffnen und den sozialen Zusammenhalt in der Nachbarschaft stärken, wie es des den Zielen für die Jugendarbeit im Ressort von Landesrat Tommasini, die auf innovative und kreative Kultur setzen entspricht. Obwohl 45 Jahre alt, setze das WoBi mit Enthusiasmus auf ein zukunftsweisendes Projekt, freute sich WoBi-Vizepräsident Primo Schönsberg.
Menschen dort abholen, wo sie wohnen
Entstanden ist das Projekt über eine Ausschreibung der Landesabteilung Italienische Kultur und des Instituts für den sozialen Wohnbau des Landes (WoBi) mit aktiver Einbeziehung der Menschen, die im Stadtviertel wohnen. In den kommenden zwei Jahren wird das Pilotprojekt beobachtet und dann bei gutem Erfolg auch auf andere Stadtviertel ausgeweitet. „Gerade die Stadtperipherie bietet den idealen Ort für Innovation und es ist die Kultur, die wie beispielsweise mit den Kulturläden die Instrumente dafür bereit stellt“, unterstrich der Direktor der italienischen Kulturabteilung Claudio Andolfo mit Hinweis auf die große Vitalität, die von den Geschäften und Organisationen in Wohnortnähe das ganze Jahr über ausgehe.
Junge Menschen im Fokus
„Der ´culture corner` soll ein Ort der Kultur und der Begegnung sein“, sagte Massimo Moretti. Zwischen der Bari-Straße und Parma-Straße gelegen, bietet der Kulturbereich Aktivität und Unterhaltung und für Jung und Alt sowie Angebote für ein lebendigeres Viertel und Informationen über Kulturveranstaltungen und die Welt der Genossenschaften.
Der Laden COOLtour der Organisation La Strada/Der Weg (Sassari-Straße 13/b) versteht sich als Experiment eines partizipativen Journalismus, bei dem die Jugendlichen die Hauptfiguren und die Mediatoren sind. „Wir wollen Möglichkeiten für die Weiterbildung aufzeigen, die zum persönlichen Wachstum beitragen“, sagte Roberta Catania.
Ein ähnliches Angebot hat die Organisation Medialab in der Sassari-Straße 13/c mit Youthmagazine auf die Beine gestellt. Dort erzählen Jugendliche über ihre Sicht der Dinge in punkto Kultur und Land. “Unser Projekt soll Jugendliche ermutigen, ihre Ausdrucksweisen zu verwenden“, erklärte Antonio Longo.
Don Bosco Social hingegen versteht sich als Annäherung an das Land über partizipative Kunst als Kommunikationsmittel und wird von der Organisation SIS-Social Innovation South Tyrol am Don-Bosco-Platz 7/d geleitet. „Bereits in den vergangenen Wochen hat es viel Interesse für die Genossenschaften gegeben und unser Konsortium hat sich von sieben auf zehn Mitgliedsgenossenschaften erweitert“ erläuterte Matteo Grillo.