Von: mk
St. Kassian – Bei der Conturineshöhle, Fundort des Höhlenbären Ursus ladinicus, wird am 24. Juni die Installation “Integra” von Lois Anvidalfarei und Erri de Luca vorgestellt.
Die komplexe Beziehung zwischen Natur und Mensch, gesehen von zwei Großen im Kulturbereich, und zwar von Lois Anvidalfarei und Erri de Luca, ergibt in gemeinsamer Arbeit die Installation „Integra“. Das Werk des Gadertaler Bildhauers Anvidalfarei mit einem eigens dafür verfassten Text des italienischen Schriftstellers und Übersetzers de Luca wird am Samstag, den 24. Juni um 12.00 Uhr bei der Conturineshöhle auf 2.750 Metern Meereshöhe vorgestellt. In der Höhle wurden vor genau 30 Jahren Reste einer noch nie zuvor beschriebenen pflanzenfressenden Bärenart in der Größe eines Grizzly-Bären gefunden, die zu Ehren der Ladiner Ursus ladinicus benannt wurde. Bis 23. September ist die Kunst-Installation am Fundort der Skelette zu sehen.
Wer bei der Vorstellung des Kunstwerks mit dabei sein möchte, muss sich bis Freitag, 23. Juni, um 12.00 Uhr beim Tourismusverein St. Kassian unter der Telefonnummer 0471 849422 anmelden. Treffpunkt für die Wanderung zur Bärenhöhle ist am Samstag, 24. Juni, um 8.00 Uhr bei der Capanna Alpina in St. Kassian. Ein Mitarbeiter des Naturparks begleitet die Teilnehmenden zur Höhle, die auch besichtigt werden kann. Die Exkursion ist anstrengend und weist einen Höhenunterschied von rund 1100 Metern auf. Proviant, geeignete Kleidung und Schuhwerk werden empfohlen. Bei schlechtem Wetter wird die Vorstellung auf Donnerstag, 29. Juni, verschoben.
Die Kunstaktion wird vom ladinischen Landesmuseum, dem Museum Ladin organisiert. Im Sommer finden jeden Donnerstag geführte Exkursionen zur Conturineshöhle und zur Kunstinstallation statt. Informieren und anmelden können sich Interessierte auf der Webseite www.altabadia.org oder www.naturparks.provinz.bz.it.
Die Conturineshöhle befindet sich im Naturpark Fanes Sennes Prags. Im Laufe der Jahrmillionen bildeten sich darin Stalagmiten und Stalaktiten, die über die Evolution der Höhle und über Klimaänderungen berichten. Vor 50.000 Jahren lebten hier die Höhlenbären. Vor etwa 40.000 Jahren wurde es dann um die Höhle still – bis zum Jahr 1987, als Willy Costamoling zufällig Skelette der Bären entdeckte. Es folgten Grabungen von Professor Gernot Rabeder von der Universität Wien und seinem Team, im Rahmen derer Tausende von Bärenknochen, Zähne und Schädel gefunden wurden. Seit 2011 sind die Skelette der Höhlenbären das Kernstück des eigens eingerichteten Museum Ladin Ursus ladinicus in St. Kassian.