Von: mk
Bozen – Der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) startet mit dem zweiten Teil des Jahresthemas „Arbeit. Macht. Sinn“ ins Arbeitsjahr 2018/19. Im vergangenen Jahr stand das Thema Arbeit im Fokus, heuer ist es die Solidarität. Deshalb lautet der Untertitel „Macht euch solidarisch“.
In den KVW-Ortsgruppen und in den Seniorenklubs im ganzen Land geschehe schon sehr viel solidarisches Handeln, zeigt sich KVW Landesvorsitzender Werner Steiner zufrieden. „Das Leben in den Orten und Dörfern ist geprägt von ehrenamtlichem Engagement und solidarischem Handeln, die unmittelbare Hilfefunktioniert bestens“, so Steiner. Gerade die KVW-Ausschussmitglieder würden Augen und Ohren offenhalten und sich bei Notfällen einbringen. „Sie sehen es als ihre Aufgabe, sozial Schwächere zu unterstützen.“
Als Beispiele nennt Werner Steiner die Arbeit der Interessensgruppe für Verwitwete, die Treffen der Seniorenklubs, die Mitsprache bei sozialen Entscheidungen in der Gemeinde oder die finanzielle Unterstützung durch den KVW-Hilfsfonds. „Gemeinschaft pflegen, einsame oder ältere Personen zu Treffen einladen oder sie besuchen, Orte der Begegnung schaffen, Weiterbildung anbieten oder in schwierigen Momenten weiterhelfen, das sind solidarische Handlungen, die unsere Ortsgruppen und Seniorenklubs anbieten“, erklärt Landesvorsitzender Steiner.
„In den 250 KVW Ortsgruppen und in den rund 100 Seniorenklubs im ganzen Land geschieht schon sehr viel solidarisches Handeln. Das Leben in den Orten und Dörfern ist geprägt von ehrenamtlichem Engagement und solidarischem Handeln, die unmittelbare Hilfe funktioniert bestens. Dabei kann ich feststellen, dass es vor allem eine unbürokratische und zutiefst am Wohlergehen des Menschen ausgerichtete Hilfe ist, die wir in den Ortsgruppen unseres Verbandes erleben.“
Für Josef Stricker, geistlicher Assistent des KVW, muss Solidarität politisch gestaltet werden: „Neben dem Engagement des Einzelnen braucht es auch politisches Handeln, es braucht eine strukturelle Solidarität.“ Dies bedeute, dass Einfluss auf die öffentliche Meinung genommen werde und dass konkrete Vorstellungen entwickelt würden, wie Sozialpolitik heute zu konzipieren sei. „Wir messen alle politischen Maßnahmen daran, ob sie das solidarische Prinzip fördern und den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft stärken“, sagt Werner Steiner.
Der KVW sieht als landesweiter Verband eine seiner Aufgaben auch darin, Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen. Gerade in einem Wahljahr wie heuer gelte es, Stellung zu beziehen, wenn die Solidarität bei Sprüchen wie „Einheimische zuerst“ unter die Räder kommt. „Hier werden wir uns die Frage stellen müssen, welche Sozialpolitik wir wollen, sagt Stricker. Für ihn muss Sozialpolitik universell sein, sie muss sich an der Grundlage der Bedürftigkeit orientieren. Sozialpolitik ist ethisch auszurichten, nicht ethnisch. Leitkriterium muss immer die Bedürftigkeit sein, nicht eine Gruppenzugehörigkeit“, bringt es Stricker auf den Punkt.
Das Jahresthema des KVW will Mut machen, es will Ängste nehmen, es lädt zu Menschlichkeit ein, es will Hoffnung stiften. Mit dem Jahresthema „Macht euch solidarisch“ möchte der KVW das Bewusstsein stärken, dass etwas sich ändern kann. „Viele Menschen wollen nicht mehr hören, wie schrecklich unsere Welt doch ist, sondern sie wollen wissen, was sie selbst zum Gelingen einer besseren Gesellschaft beitragen können“, erklärt der geistliche Assistent Josef Stricker.