Von: luk
Bozen – Insgesamt 23.757 Druckseiten an wissenschaftlichen Eigenveröffentlichungen sind seit 1995 in der Reihe “Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs” erschienen. Vor Kurzem wurde Band 50 vorgelegt.
Es gehört zu den weniger bekannten Forschungseinrichtungen Südtirols, dabei braucht die wissenschaftliche Bilanz des Landesarchivs den Vergleich nicht zu scheuen: Seit 1995 erscheint die hauseigene Reihe der “Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs”. Jüngstes Mitglied dieser Reihe ist die Neuauflage eines Referenzwerks der zeitgeschichtlichen Forschung, nämlich Karl Stuhlpfarrers “Umsiedlung Südtirol 1939–1940”, das am gestrigen Montag (10. Juni) als Band 50 der Hauptreihe vorgestellt wurde. “Dieser Band ist ein sichtbarer Ausdruck der Forschungsleistung des Landesdenkmalamtes mit seinem institutionellen Forschungsauftrag”, betonte Landeskonservatorin Karin Dalla Torre bei der Präsentation im Ansitz Rottenbuch in Bozen.
Rund 1,70 Meter Stellfläche nimmt die Reihe zur Landes- und Regionalgeschichte mittlerweile ein; ihre zeitliche Bandbreite reicht von der Spätantike und dem frühen Mittelalter bis in die jüngere Zeitgeschichte. Quelleneditionen, monographische Studien, Tagungsakten, Dissertationen und Habilitationsschriften umfasst das Portfolio. Methodisch wird auf breite Quellenbasierung und den überregionalen Vergleich Wert gelegt. Letzterer trägt dazu bei, die Relevanz der veröffentlichten Forschungsergebnisse korrekt zu gewichten. Gearbeitet wird schwerpunktmäßig mit Beständen des Landesarchivs. Die Reihe ist gut etabliert und hat ein überregionales Renommee, dies zeigen regelmäßige Besprechungen in Fachzeitschriften des deutsch- und italienischsprachigen Raums. Erhältlich sind die Werke im Buchhandel, auch in Partnerinstitutionen und zentralen Bibliotheken und Sammlungen sind sie verfügbar.
Das Landesarchiv ist zwar keine Forschungseinrichtung im engeren Sinn, hat aber einen Forschungsauftrag. Archive, also historische Schrift- und Bildgutkomplexe, zählen zu den Kulturgütern. Das Landesarchiv gehört seit seiner effektiven Gründung 1985/86 zum Landesdenkmalamt. Zu seinen Kernaufgaben gehören die Übernahme, die sachgerechte Verwahrung, die Verzeichnung und die Zur-Verfügung-Stellung von Schrift- und Bildgutbeständen aus der Landesverwaltung, der Landesregierung und privater Träger; die ältesten im Landesarchiv verwahrten Stücke stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert.