Von: mk
Bozen/Brixen – Mehr Planungssicherheit, eine bessere Einbindung in das Südtiroler Hochschul- und Forschungssystem, vor allem aber auch neue strategische Ziele: All dies ist in einem Programmabkommen zwischen der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen und dem Land Südtirol vorgesehen. Die Landesregierung hat das Abkommen heute gutgeheißen und Landeshauptmann Arno Kompatscher zur Unterzeichnung ermächtigt.
Bisher hatte die PTH Brixen lediglich einen jährlichen Führungsbeitrag erhalten. Die mit dem Programmabkommen für die Jahre 2021 bis 2023 erhöhte Planungssicherheit ist an vereinbarte Ziele und Indikatoren gebunden. Damit übernimmt das Land Südtirol bestehende Finanzierungsmodelle für die Universität Bozen und Eurac research – wenn auch in etwas verschlankter Form. Vorgesehen ist eine Zuweisung von insgesamt 4,9 Millionen Euro vor: 1,5 Millionen Euro im Jahr 2021 und je 1,7 Millionen Euro in den zwei Folgejahren.
Kompatscher: „Erwarten Impulse für Nachhaltigkeit“
Als für die Forschung zuständiger Landesrat erwartet sich Landeshauptmann Arno Kompatscher von diesem Schritt “Antworten auf grundlegende Fragen unserer Zeit und wertvolle Impulse für unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Ich denke beispielsweise an den neu zu schaffenden Universitätslehrgang ‘angewandte Ethik’ mit den Schwerpunkten ‘Nachhaltigkeit, Umweltethik und Tierethik’ sowie ‘Bio-, Medizin- und Pflegeethik'”. Da die PTH Brixen dabei eng mit den Universitäten Innsbruck und Bozen zusammenarbeiten wird und voraussichtlich auch Eurac und Claudiana eingebunden werde, werde das Südtiroler Hochschulwesen mit diesem Abkommen noch stärker vernetzt.
Davon ist auch der Dekan der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen, Alexander Notdurfter überzeugt: “Mit dem Programmabkommen wird unsere Hochschule noch besser in die akademische Landschaft Südtirols eingebunden und kann so ihren Einsatz in der theologischen Lehre und Forschung weiterführen, die Philosophie zu einem deutlichen Schwerpunkt ausbauen und sich stärker im Bereich empirischer Religions- und Werteforschung engagieren.”
Strategische Ziele und neue Forschungsstellen
Zu den neuen strategischen Zielen gehören nicht nur eine intensivierte theologische Lehre und Forschung in Zusammenarbeit mit anderen Hochschul- und Forschungseinrichtungen, sondern auch ein auszubauendes akademisch-philosophisches Lehrangebot und eine verstärkte Forschung zu aktuellen philosophischen Fragestellungen. So soll eine zusätzliche Professur für Philosophie das bisherige Angebot der Südtiroler Hochschullandschaft ergänzen. Die neu zu schaffende Forschungsstelle für Empirische Religions- und Werteforschung soll ihren Blick vor allem auf Südtirol als mehrsprachige Region an der Schnittstelle zwischen deutsch- und italienischsprachigem Kulturraum werfen. An diese beiden Neuerungen ist auch die höhere Auszahlung von je 200.000 Euro in den Jahren 2022 und 2023 gebunden.