Von: mho
Bozen – Die Landtagskandidatin der Fünf-Sterne-Bewegung unterstützt die Kampagne “Mut zur Mehrsprachigkeit” und greift gleichzeitig die deutschen Rechtsparteien und Landesrat Achammer scharf an.
„Die Mehrsprachigkeitskampagne vom Wirtschaftsring, der Provinz und Handelskammer zielt in die richtige Richtung“, so Morrone in einer Aussendung. „Sie unterstreicht unseren Appell nach einer Förderung der Mehrsprachigkeit in Kindergärten und in den Schulen, so wie dies auch der Landesbeirat der Eltern verlangt.“
Mehrsprachigkeit müsse bereits im Kindergarten beginnen, um dann später in der Schule intensiviert zu werden, weshalb es besonders wichtig sei, zunächst die Lehrer und Erzieher auszubilden und sich hierbei wissenschaftlicher Methoden zu bedienen. Schulen und Kindergärten könnten aber nur einen kleinen Teil dieser Aufgabe bewältigen, denn die größten Chancen für den Erwerb der Zweitsprache lägen in gemeinsamen Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel beim Sport.
“Es ist deshalb für uns völlig unverständlich, weshalb Landesrat Achammer Italienischstunden streicht, um den Sportunterricht zu intensivieren, anstatt einfach gemeinsame Sportstunden mit einer benachbarten italienischen Schule zu organisieren und somit einen einfachen Austausch der beiden Landessprachen zu ermöglichen”, kritisiert Morrone. “Es wäre oft so einfach, den großen Schatz der Mehrsprachigkeit zu heben, der seit Jahrzehnten leider noch viel zu tief vergraben im Erdreich darauf wartet gehoben zu werden. Offensichtlich lässt sich Achammer von den patriotischen Rechtsparteien einbremsen, die – wie erwartet – grundsätzlich gegen mehrsprachige Kindergärten und Schulen und nun auch gegen die Videokampagne wettern.”
“Patriotischen Kreise halten es für ausreichend, sich auf den Dialekt zu beschränken”
Süd-Tiroler Freiheit und Freiheitliche würden einen großen Fehler begehen, wenn sie gegen CLIL und das mehrsprachige Schulmodell aufwiegeln, denn sie schaden damit dem Südtiroler Nachwuchs. “Wenn die patriotischen Kreise es als ausreichend empfinden, sich auf den Dialekt zu beschränken und sogar Schriftdeutsch als Fremdsprache klassifizieren, so bedauern wir das sehr und sind überzeugt, dass in der Mehrsprachigkeit die Zukunft unserer Kinder liegt, gerade im Hinblick auf die europäische Realität”, so die M5S-Kandidatin weiter.
“Europäische Jugendliche sind oftmals schon in der Lage vier oder fünf Sprachen zu beherrschen und deshalb empfinden wir es als äußerst rückständig, wenn man seitens Kollmann, Mahlknecht und Co. versucht, alles, was nach Mehrsprachigkeit klingelt, zu verteufeln. Jedoch ist genau das Gegenteil der Fall: Mehrsprachigkeit bedeutet viele gesellschaftliche Vorteile und ist Grundlage für enorme berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und private Chancen”, so Morrone abschließend.