Von: mk
Bozen – Der Ton in der Politik ist eindeutig härter geworden. Das meint auch der Sprachwissenschaftler Peter Schlobinski, der in einem Vortrag die Zusammenhänge von Macht, Gewalt und Sprache analysieren wird.
Macht wirkt in allen gesellschaftlichen Bereichen. Sie ist ein Ordnungsprinzip, ohne das die Welt ins Chaos stürzen würde. Die Sprache ist ein zentrales Instrument der Macht. So wie Macht in Machtmissbrauch und Gewalt ausarten kann, so leicht kann aus Sprache verbale Gewalt werden. Sich über jemanden lustig machen, ihn diffamieren und diskriminieren, ihn bedrohen, herabsetzen, mobben, beschimpfen, verspotten, bloßstellen oder mit Worten ausgrenzen – all dies sind Formen verbaler Gewalt. Im digitalen Zeitalter lässt sie sich zusätzlich rasch und flächendeckend verbreiten.
Der Sprachwissenschaftler Peter Schlobinski beschäftigt sich als Professor an der Universität Hannover und als Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache mit diesem Thema. „Spätestens seit Trump scheinen alle Formen von Höflichkeit und Anstand eingerissen werden zu können. Und nicht nur das: Es wird dies als ehrlich, offen, direkt verkauft“, stellt Peter Schlobinski fest. In seinem Vortrag mit dem Titel „Macht, Gewalt und Sprache im digitalen Zeitalter“ wird er neben historischen Beispielen vor allem solche aus der Welt der neuen Medien anführen. Der Vortrag findet am Montag, 26. März um 20 Uhr in der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann statt. Eintritt frei.
Info:
Vortrag: Macht, Gewalt und Sprache im digitalen Zeitalter
Referent: Prof. Dr. Peter Schlobinski, Professor für germanistische Linguistik am Deutschen Seminar der Leibniz-Universität Hannover, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache
Termin: Montag, 26. März 2018, 20 Uhr
Ort: Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, Armando-Diaz-Straße 8, Bozen
Eintritt frei
Informationen: Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut, Tel. 0471-313820, sprache@kulturinstitut.org
Eine gemeinsame Veranstaltung der Gesellschaft für deutsche Sprache/Zweig Bozen, der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann